Wochenübersicht: Lautsprecher
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Demo: U-Bhf. Samariterstr., Sa., 15 Uhr

Drogen: Offene Uni, Philippstr. 13, Mi. 17 Uhr

Heute beginnt wieder eine Themen-Woche, denn einige linke Gruppen haben diese Woche zur Silvio-Meier-Aktionswoche erklärt. Aktivitäten rund um Nazis und ihre Abwehr sind angekündigt. Doch zunächst sei eine Veranstaltung zur „antifeministischen Gewalt in der Medizin, gestern und heute“ im Café Morgenrot am heutigen Abend empfohlen. Eine nötige Veranstaltung, denn offensichtlich ist die Festlegung des so genannten physischen Geschlechts nicht ohne Gewalt aufrechtzuerhalten. Zugleich aber ist die Denke von den zwei Geschlechtern nichts als eine ideologische. So weit, so wahr, und die Veranstaltung wird wohl gut sein. Doch ist das wirklich „antifeministische Gewalt“? Und findet sie in „medizinischen Gewaltpraxen“ statt? Machmal stolpert die poststrukturalistische Spreche über sich selbst. Dienstag dann ist Teil der Aktionswoche, und am S-Bahnhof Greifswald wird gegen Nazis im Kiez gefochten – oder zumindest in einer Kundgebung über sie gesprochen (17 Uhr). Am Mittwoch debattiert man in der Offenen Uni über Koks, Heroin und Extasy: „Mischen impossible – Drogenmischkonsum“ heißt das Seminar mit Tibor Harrach, der „Ergebnisse einer systematischen Literaturstudie zu den akuten gesundheitlichen Risiken für die Konsumenten von Drogenkombinationen“ vorstellt. Am Samstag dann die Silvio-Meier-Gedenkdemo, die am U-Bahnhof Samariterstraße beginnt und an der all jene aus Friedrichshain teilnehmen, die noch immer glauben, dass man den Kiez frei halten kann von etwas, was das ganze Volk infiziert hat. Es kommen allerdings auch andere Antifas, denn der 13. Todestag des von Nazis ermordeten Silvio Meier ist ja so was wie ein Pflichttermin. Dank der „Aktionswoche“ drum herum ist gewährleistet, dass sich der Marsch nicht vollends zum identifikationsbildenden Leerlauf entwickelt.

Gewalt: Café Morgenrot, Kastanienallee 85, Mo., 20 Uhr