Brainstorm

Es ist einer dieser, wenn nicht überhaupt der Standardanwurf an die zeitgenössische Kunst: Dass sie Banales zur Kunst erhebe, museal-sakral verkläre. Und wo, wenn nicht in der Weserburg, Museum für moderne Kunst, sollte man diese Frage mal mit allerlei praktischem Anschauungsmaterial kompetent und ernsthaft diskutieren? Eben. Heute stellt sich ihr, ebenda, versteht sich, Ingo Clauß, einer der Kuratoren in der Weserburg: „Die Verklärung des Gewöhnlichen – Wenn Alltagsgegenstände Kunst werden“ ist das Motto seiner Führung, die um 18 Uhr beginnt.

Themawechsel. Max Warburg (1867-1946) ist eine jener historischen Figuren, die heute zu unrecht etwas in Vergessenheit geraten sind, anders als, sagen wir mal, Oskar Schindler. Warburg war Bankier, Politiker und Berater bei den großen politischen Entscheidungen im Berlin der Kaiserzeit und der Weimarer Republik. Warburg war aber auch Jude und rettete einst 75.000 anderen Juden das Leben. Wie er dies vermochte, das erzählt heute die Bremer Journalistin, Autorin und promovierte Historikerin Gabriele Hoffmann, Verfasserin der ersten Biografie dieses großen Hamburgers. „Die vergessenen Akten“ ist der Titel ihres Vortrages, der heute um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft in der Sandstraße zu hören ist.

Wenn Ihnen das irgendwie zu brisant erscheint oder aber das ferne Mittelalter Ihnen ohnedies viel näher steht, vielleicht auch Italien, dann sei an dieser Stelle noch der Vortrag „Mittelalterbilder in Italien-Reiseführern“ erwähnt. Sprechen wird dazu Klaus Peter Horn, derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Uni Bremen, Bereich Mittelalter, natürlich. Zu hören ist er heute um 16.15 Uhr an der Universität Bremen, GW 2, Raum 2880. mnz