Im Schatten der Korruption

GESPRÄCHE Spaniens Ministerpräsident Rajoy trifft die Kanzlerin in Berlin – und wird gelobt

BERLIN dpa | Überschattet vom Skandal um angebliche schwarze Kassen bei der regierenden Volkspartei PP in Spanien haben in Berlin die 24. deutsch-spanischen Regierungsgespräche begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfing Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag im Kanzleramt in Berlin.

Merkel würdigte die Reformbemühungen Spaniens. Sie habe „große Hochachtung und große Bewunderung“ für das, was Spanien zur Bewältigung der Schuldenkrise auf den Weg gebracht habe, sagte sie nach dem Treffen. Rajoy selbst zog eine positive Zwischenbilanz. Der Umstrukturierungsprozess der Finanzmärkte sei in Kürze abgeschlossen. Dann könnten wieder Kredite der spanischen Banken in die Wirtschaft fließen. Seine Regierung werde sich weiter darum bemühen, das Haushaltsdefizit abzubauen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Rajoy hatte am Wochenende Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen und mehr Transparenz versprochen. Er habe niemals Schwarzgelder erhalten oder verteilt. Seiner Partei war von El País vorgehalten worden, an Rajoy und andere Mitglieder der Parteiführung jahrelang Schwarzgelder gezahlt zu haben. Demnach soll Rajoy pro Jahr rund 25.000 Euro erhalten haben.