Quadratisch sehen auf Zollverein

Die jüngste Kunstmesse in NRW zog am Wochenende rund 3.000 Besucher ins Essener Weltkulturerbe

Mitten im Weltkulturerbe Zeche Zollverein klebten am Wochenende weiße Quadrate auf dem Hallen-Boden. Zum zweiten Mal fand dort die jüngste Kunstmesse in Nordrhein-Westfalen statt. Die „KunstQuadrate 05“ ist die Initiative einer Essener Privat-Galerie, hauptsächlich gesponsert von Kulturbüro der Stadt, der NRW-Staatskanzlei und einem rheinischen Versandhändler für Künstlerbedarf.

75 ausjurierte NRW-Künstler durften sich an drei Tagen umsonst auf ihren 5,76 Quadratmeter präsentieren. Die Bandbreite reichte von Groß-Skulpturen, über Installationen bis zum vorweihnachtlichen Kunstmarktbrei zu kleinen Preisen. Qualität erreicht man eben selten mit Quantität, den ausgelobten 750-Euro Einkaufsgutschein des Versandhändlers gewinnt am Sonntag ein Nachwuchs-Künstlerpärchen, die in oft gesehenen Betonabgüssen machen, eigentlich aber in Bochum lieber Architektur studieren. „Die Messe soll jetzt jedes Jahr stattfinden“, sagt Initiator Thomas Volkmann, die Stadt Essen habe für 2006 bereits grünes Licht gegeben. Aussteller und Besucher seien zufrieden gewesen, sagt seine Mitorganisatorin Silvia Sonnenschmidt. Rund 3.000 zahlende Kunstinteressierte seien durch die ehemaligen Zechenhallen gewandert, viele Künstler wollten sich bereits wieder fürs nächste Jahr bewerben. Überleben wird diese Veranstaltung allerdings nur, wenn sie die Künstleranzahl reduziert und die Qualität von Arbeiten und Jury steigert. PEL

www.kunstquadrate.de