Post von Wyputta

Liebe Ute Ohoven,

Sie sind Nordrhein-Westfalens Gesicht in der Welt der Reichen und Schönen. Stars wie Entertainer Thomas Gottschalk, die Filmdiva Ornella Muti oder Boxchampion Wladimir Klitschko zählen zu Ihren Freunden. Wenn Sie sich mit der künftigen Kanzlerin Angela Merkel treffen, müsste die nicht überall beliebte Ostdeutsche Ihnen eigentlich für die Publicity danken.

Viel wichtiger aber: Sie haben ein gutes Herz, stellen sich in den Dienst der Schwächsten. 30 Millionen Euro haben Sie als Unesco-Sonderbotschafterin in den vergangenen 13 Jahren an Spenden für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen gesammelt. Selbst wenn Sie in die Provinz einladen, fließt das Geld in Strömen: Bei Ihrer Promi-Gala im piefigen Neuss sang nicht nur die kolumbianische Pop-Queen Shakira, kam nicht nur Oscar-Preisträger Athur Cohn. Nein, nebenbei sammelten Sie 1,8 Millionen Euro ein – der Titel der Unesco-Sonderbotschafterin steht Ihnen gut.

Doch jetzt macht ein Mann Ihr Herz hart wie Stein. Und nein, die Rede ist nicht von Ihrem Gatten Mario. Der darf sich weiter in Ihrem Glanz sonnen: Schließlich war an den Vorwürfen wegen Veruntreuung und Anlagebetrugs nichts dran. Wo Licht ist, liebe Ute Ohoven, ist viel Schatten: Marios verantwortungsvolle Aufgabe als Chef des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft lässt viele Neider Gift spritzen.

Doch warum jetzt auch Sie? Mit persönlichem Einsatz, mit Heldenmut haben Sie den Manager Ihrer Spendengala aus dem Knast geholt. Zusammen mit „Dallas“-Bösewicht Larry Hagman sind Sie zur Düsseldorfer Wache spaziert, haben Ihren Künstleragenten herausgeboxt – und sei es nur bis zum nächsten Morgen. Larry Hagman trug einen Cowboyhut, hat Beamte schaudern lassen.

Jetzt aber wollen Sie Ihren Manager verklagen, behalten sich rechtliche Schritte vor, sind „tief enttäuscht“. Warum? Wegen der Haftbefehle aus Leipzig und München? Wegen läppischer Erpressung?

Sie, liebe Ute Ohoven, müssten es doch besser wissen, haben immer alles unter Kontrolle. Ihre Tochter Chiara ließen Sie schon in der Grundschule heimlich auf Drogen testen. Erbarmen Sie sich: Geben Sie Ihrem Manager eine zweite Chance!

Herzlichst, Ihr

ANDREAS WYPUTTA