Letztes Kitajahr umsonst
: Richtig – und teuer

Was die Koalition für die Kitas der Stadt auf den Weg gebracht hat, ist richtig – gesetzt den Fall, sie stellt das letzte Kindergartenjahr wirklich gebührenfrei. Widerspenstigen Eltern nimmt der Senat so das letzte Argument, ihre Kleinen vom Kindergarten fern zu halten.

KOMMENTAR VON CHRISTIAN FÜLLER

Der Kita-Beschluss sagt uns zweierlei. Er gibt erstens Hoffnung, dass ein Bewusstseinswandel einsetzt. Alle scheinen begriffen zu haben, dass der Kindergarten der breite Einstieg ins Lernen sein muss – also kreativ und für alle frei zugänglich. Und er zeigt zweitens, welcher finanzielle Kraftakt dafür nötig ist. Berlins Parteien hatten sich im Wahlkampf 2002 mit Bildungsversprechen überboten. Rot-Rot aber schnippelte danach schamlos an den Wissensproduzenten der Stadt herum. Nun, erst drei Jahre später, kann der Senat den ersten richtig teuren Schritt in die richtige Richtung tun. Daran sollten wir denken, wenn Klaus Wowereit wieder salbungsvoll den neuen Föderalismus preist. Der Regierende hat gar nicht die Mäuse, um der Bildungsverantwortung gerecht zu werden, die er im Bundesstaat künftig allein für die Länder reservieren will.