Dolmetscher überflüssig

JUSTIZ Neue Zivilkammer verhandelt in Englisch

Beim Landgericht Bremen ist eine Zivilkammer eingerichtet worden, in der Rechtsstreitigkeiten in englischer Sprache geführt werden können.

„Die Globalisierung bringt es mit sich“, so Helmut Kellermann, Richter am Landgericht, „dass immer mehr Verhandlungen auf Englisch laufen.“ Um komplizierte Verfahrensabläufe abzukürzen, die bisher einen Dolmetscher und das Übersetzen englischsprachiger Dokumente erfordert haben, stehen künftig drei Richter für englischsprachige Angelegenheiten zur Verfügung. Damit folgt das Landgericht den Städten Köln und Bonn, die bereits seit 2010 Zivilprozesse in Englisch verhandeln.

Ein solches Verfahren muss allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen wie zum Beispiel einen internationalen Bezug des Verfahrensgegenstandes, denn nur diese Fälle lässt Paragraf 184 des Gerichtsverfassungsgesetzes zu, in dem es heißt: „Die Gerichtssprache ist Deutsch.“

Die neue Kammer wird zum großen Teil Fälle aus dem Handels- oder Wirtschaftsrecht verhandeln.  SCHN