Mehr Kennzeichnung von Einwegflaschen

DOSENPFAND Der Handel soll künftig deutlicher auf die Art der Getränkeverpackung hinweisen

BERLIN dpa | Der Handel soll Getränkeverpackungen künftig besser kennzeichnen und so deutlich machen, was Einweg- und was Mehrwegverpackung ist. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will dafür heute eine Reform der Pfandregeln für Getränkeverpackungen in das Bundeskabinett einbringen. Das bestätigten Regierungskreise am Dienstag. Die Kennzeichnung soll Verbraucher besser darüber informieren, ob sie Wegwerfverpackungen kaufen oder umweltfreundlichere Mehrwegflaschen. Händler sollen dafür vom kommenden Jahr an in unmittelbarer Nähe der Getränkeverpackungen sichtbare Hinweise anbringen, ob es sich um Mehrweg- oder um Einwegverpackungen handelt. Die Regierung erwartet, dass der Handel für die bessere Kennzeichnung einmalig 5,613 Millionen Euro ausgeben muss. Die späteren jährlichen Zusatzkosten beziffert sie mit 700.000 Euro.

Die Anteil von Mehrwegbehältern an den Getränkeverpackungen war in den letzten Jahren von 70 auf 50 Prozent gesunken. Vor allem Discounter verkaufen zunehmend Wasser und Limonaden in Einwegflaschen. Bier wird derzeit zu über 80 Prozent in Pfandflaschen verkauft. Fruchtsäfte, die von der Pfandpflicht ausgenommen sind, gelangen dagegen nur zu 6 Prozent in Mehrwegbehältern zum Verbraucher.

Die Pfandpflicht hat immerhin dazu geführt, dass auch die Einwegverpackungen in der Regel gesammelt und nicht achtlos weggeworfen werden. Nach Schätzung der Deutschen Umwelthilfe wurde so binnen zehn Jahren eine Vermüllung deutscher Landschaften mit 20 bis 30 Milliarden Getränkeflaschen oder Dosen vermieden. Auch nach Ansicht des Umweltbundesamtes ist die Vermüllung durch das Pfand von 25 oder 50 Cent auf Einwegverpackungen deutlich zurückgegangen. Der neuen Kennzeichnungspflicht für Getränkeverpackungen im Handel müssen nach dem Bundeskabinett auch noch Bundestag und Bundesrat zustimmen.