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Diese Weihnachtsmärkte werden im Endeffekt nur ein weiteres Puzzle in der Armutsverwaltung sein, neben den Tafeln, Kleiderkammern, Möbelllagern, Sozialkaufhäusern, usw.
Ich warte nur darauf, wann dies alles dazu benutzt wird, die Hartz IV Regelsätze zu senken, weil sich die Betroffenen ja ganz gut über Wasser halten können.
Diese Weihnachtsmärkte werden im Endeffekt nur ein weiteres Puzzle in der Armutsverwaltung sein, neben den Tafeln, Kleiderkammern, Möbelllagern, Sozialkaufhäusern, usw.
Ich warte nur darauf, wann dies alles dazu benutzt wird, die Hartz IV Regelsätze zu senken, weil sich die Betroffenen ja ganz gut über Wasser halten können.
Zitat Taz: "Weihnachtsmärkte für arme Menschen bringen zwar kein Geld, stärken aber den sozialen Frieden in der Stadt, was mit Geld nicht aufzuwiegen ist". Da stellen sich doch ein paar Fragen: Ist nicht eigentlich der "soziale Friede", den wir miterleben, die eigentliche politische Katastrophe? Welches Gefühl haben Menschen, die in speziellen Armutsmärkten das fadenscheinige und abgelegte Zeug der Besserverdienenden erwerben dürfen? Ist das der grün-alternative Forschritt? Oder handelt es sich bei diesem Beitrag nicht eher um ein Bewerbunsschreiben der Autorin für einen besserbezahlten Posten? Denn diese gutmenschelnde, aber menschenfeindliche Propaganda für Almosen könnte genauso gut in der Berliner Morgenpost stehen!
US-Außenminister Blinken will in Nahost ein Abkommen über eine Waffenruhe erreichen. Israel habe einem Vorschlag zugestimmt. Nun sei die Hamas am Zug.
Kommentar: In der Mitte der Gesellschaft
Ein Weihnachtsmarkt für Leute ohne Geld gehört an einen Platz im Zentrum.
Eine schöne Idee: Die Veranstalter der Sozialmärkte wollen im nächsten Jahr einen großen Weihnachtsmarkt für Arme organisieren. Nun suchen sie nach einem zentralen Ort dafür. Es ist ein bisschen wie in der Weihnachtsgeschichte: Die Mittellosen ziehen von Tür zu Tür, um einen Platz zu finden, an dem sie bleiben können. Aber die meisten Plätze sind schon besetzt - von denen, die dafür zahlen können. Klingt nach Pathos und Rührstück. Trotzdem ist was dran.
Soll die "soziale Stadt" nicht bloß Floskel sein, muss sich die Politik daran messen lassen, ob sie für den Sozialmarkt einen Ort im Herzen der Stadt findet. Schließlich stehen die Sozialmarkt-Verkäufer und ihre Kunden für eine große Gruppe in der Bevölkerung. Jeder vierte Berliner verdient weniger als 900 Euro netto. Eine Entscheidung für den Pariser Platz zum Beispiel wäre auch ein Signal: Diese Leute und ihre Bedürfnisse haben ihren Ort in der Mitte der Gesellschaft. Sie sollen sichtbar sein - und nicht an den Rand gedrängt werden.
Noch etwas: Ein Markt für Arme bringt zwar keine Einnahmen, stärkt aber den sozialen Frieden in der Stadt - was mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Die zuständigen Stadträte für die Sondernutzung des Straßenlandes sollten die Anfragen deshalb ernst nehmen. Im Zweifelsfall muss auch der Senat ein politisches Machtwort sprechen.
In der Erzählung aus Bethlehem wird am Ende der Heiland geboren. Die Berliner Weihnachtsgeschichte ist keine Erlösergeschichte. Aber wenn Arbeitslose eine sinnvolle Beschäftigung finden und Arme beim Einkaufen mal nicht auf das Geld schauen müssen, ist das schon eine gute Sache. Und hat mit Weihnachten wohl mehr zu tun als all die Glühweinstände und Bratwurstbuden zusammen.
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Kommentar von
Antje Lang-Lendorff
wochentaz
Teamleiterin Gesellschaft in der wochentaz. Seit 2007 fest bei der taz, zunächst im Berlin-Teil, dann in der Wochenend-Redaktion. Schwerpunkte: Soziales und Reportage.
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Antje Lang-Lendorff