Greenpeace Supermarktranking: Glückliche Fische in wenigen Märkten

Greenpeace-Tipp: Wer ohne schlechtes Gewissen Fisch kaufen will, sollte zu Norma oder Kaufland gehen.

Wer bedrohte Arten wie Aal, Kabeljau, Rotbarsch oder Scholle aus den Regalen verbannt hat, bekam von Greenpeace einen Bonus. Bild: dpa

BERLIN taz Fisch ist gesund, sagen Ernährungsexperten. Die Meere sind bald leer gefischt, warnen jedoch Biologen. Darf man Fisch überhaupt noch auftischen? "Ja", meinen die Umweltschützer von Greenpeace. Allerdings komme es darauf an, wo man die Fische einkauft.

Am Dienstag hat Greenpeace ein "Supermarktranking Fisch 2008" veröffentlicht. Wer Fisch ohne schlechtes Gewissen genießen will, ist demnach bei Norma und Kaufland gut bedient. Die beiden Ketten bekommen eine "grüne" Bewertung".

Den beiden folgen Aldi-Süd, Rewe, Lidl und Metro, die im "orangenen" Mittelfeld liegen. Aldi-Nord und Edeka liegen knapp an der Grenze zu Rot. Edeka führt zum Beispiel geräucherte Schillerlocken. Das beliebte Gericht wird aus Dornhai gemacht. Dieser schlanke Hai mit kurzer spitzer Schnauze gilt jedoch als stark gefährdet. Kaisers, Tengelmann und Netto belegen die schlechtesten Plätze unter den elf bewerteten Handelsketten, sie bekamen Rot. Die Umweltschützer haben bei allen Ketten das Sortiment geprüft. Wer bedrohte Arten wie Aal, Kabeljau, Rotbarsch oder Scholle aus den Regalen verbannt hat, bekam einen Bonus. Sie haben aber zum Beispiel auch beurteilt, welche Informationen Verbraucher bekommen - Prangen auf den Fischgerichten Ökolabel?

Noch vor einem Jahr, als Greenpeace das erste Ranking gemacht hat, erhielt kein Unternehmen ein "Grün". Mit einer roten Ausnahme befanden sich alle im Stadium Orange. Greenpeace-Experte Jürgen Knirsch: "Der Handel bewegt sich" - der eine früher, der andere später. Edeka-Sprecher Alexander Lüders sagte am Dienstag zur taz: "Wir werden am 9. Januar ein konkretes Programm zur schonenden Meerespolitik vorstellen." Umweltschützer Knirsch hofft, dass so auch der Druck auf Fischereiindustrie und Politik steigt, die Meere nicht länger zu plündern. Die nächste Gelegenheit zum Umsteuern gibt es Donnerstag. Dann entscheiden die EU-Fischereiminister über die Fangquoten für 2009. Bisher haben sie immer erlaubt, etwa vom Kabeljau mehr aus dem Meer zu holen, als Experten für gut halten.

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