Vor der Demo am Sonntag: Der Verteidiger Israels
Benjamin Krüger geht zur Pro-Israel-Demo, weil er zeigen will, dass Juden und Israelis in Deutschland nicht alleine sind. Proteste sind angekündigt. Krüger hofft, dass nichts passiert.
Benjamin Krüger geht zur Pro-Israel-Demo, weil er zeigen will, dass Juden und Israelis in Deutschland nicht alleine sind. Proteste sind angekündigt. Krüger hofft, dass nichts passiert.
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„Boy-Sober“ heißt der Trend: Frauen bleiben alleine statt Männer zu daten. Kein Wunder, findet unsere Autorin – und preist das Single-Leben.
Leser*innenkommentare
R. Luxemburg
Gast
Dass heute sog. Linke auf der Seite Israels stehen, ist ein "Erfolg" der Antideutschen, die es mit ihrer Propaganda geschafft haben, die Linke zu spalten. Da die meisten aus irgendwelchen K-Splittergruppen kommen, wen wundert's? Linke sind nicht auf Seiten irgendwelcher Staaten. Linke solidarisieren sich mit der Bevölkerung, mit den Menschen, die in Not sind. Es geht immer noch darum, "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist". D. h. Solidarität mit den israelischen Kriegsdienstverweigerern, der israelischen Friedensbewegung und der Bevölkerung in Gaza, die unsere Hilfe braucht. Krieg ist kein Mittel der Politik und von allen, die sich noch irgendwie als links verstehen, abzulehnen. Er ist nicht nur "kontraproduktiv", sondern ein Verbrechen. Massenmord bleibt Massenmord. Und Bak Shalom hat in der Linken nichts verloren.
N. Makavejev
Gast
Solidarität mit Kreigsverbrecher ist nich "mutig" sondern schauderhaft. Dieses alte Argument, Israel musste sich "verteidigen" ist doch lächerlich. Es gab in den letzter 10 Jahren genau 20 Toten durch Hamas Raketen. Innerhalb der gleiche Zeit gab es 600 Verkehrstoten in Berlin. Sollte man deshalb Wolfsburg in Schutt und Asche bombardieren?
Das ist schlimm, dass 20 Israelis durch Beschuss der Hamas-Raketen gestorben sind. Aber kann man dieses Verbrechen etwa vergleichen mit den 17,500 Toten -fast alle Zivilisten- der Israeli Invasion in Libanon 1982 ? Oder die Tausende Toten bei Israels zweiten Krieg gegen Libanon 2006? Und nun dieses Schlachtfeld in Gaza, gegen ein Volk ohne Armee, bestehend 80% aus Flüchtlinge vertrieben aus ihrer Heimat dank der Israelis ?
Nein, Kreigstreiber und Kreigsverbrecher verdienen etwas anders, sicher keine Kündgebung neben einer Kirche, die als als Mahnmal gegen den Krieg dienen sollte!
Juri Grüger
Gast
Dass man und frau als Linke im Nahostkonflikt heute prinzipiell eher auf der Seite Israels steht, steht für mich außer frage. Die Verharmlosung des Islamismus, die auch heute noch von einigen Linken praktiziert wird, ist kurzsichtig und antiemanzipativ. Wer die Unterdrückung der Frau, den Hass gegen Homosexuelle und Juden und den religiösen Fanatismus islamistischer Gruppen nicht wahrhaben will und die Hamas als "Rebellen gegen den US-Imperialismus" verklärt, zeichnet ein falsches Bild des politischen Islam. Das ist eine faschistoide Bewegung, die jeder Linker radikal bekämpfen sollte.
Der Grund, warum man trotzdem gegen den momentanen Krieg in Gaza sein sollte, ist ein ganz anderer: Krieg ist in diesem Fall extrem kontraproduktiv. Neben den zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung, die es zu betrauern gibt, stärkt israels militärische Aktion die Hamas (und andere islamistische Kräfte in der arabischen Welt) eher als dass sie sie schwächt. Die Empörung und der Hass auf Israel wächst weiter und islamistische Gruppen haben regen Zulauf. Auch steigern jegliche israelische Militäraktionen den weltweiten Antisemitismus, der ohnehin so stark wie lange nicht mehr um sich greift.
Der Nahostkonflikt kann nur durch eine pragmatische Politik, die erstmal eine Stärkung der Fatah und dann eine 2-Staaten-Lösung beinhaltet, gelöst werden.