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Debatte Roland KochDer Welt der Moral entwachsen

Kommentar von Wolfgang Storz

Für die Linken ist Hessens Ministerpräsident Koch eine zentrale Hassfigur. Dabei ist er gar kein überzeugter Rassist. Radikal ist er nur in seinem Opportunismus.

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3 Kommentare

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  • MH
    Matthias Hufnagel

    Wer die (Nicht-)koalitionsaussage von Andrea Ypsilanti schon als gegeben hinnimmt, macht einen entscheidenden Denkfehler. Wenn es Andrea Ypsilanti nur um Inhalte gegangen wäre - warum schließt sie dann vor der Wahl eine Koalition mit einer Partei aus, die eventuell einige dieser Inhalte toleriert? Vermutlich aus wahltaktischen Gründen. Und wenn diese Wahltaktik aufgeht, dann ist man an diese taktische Aussage gebunden, die Stimmen wurden ja damit (zumindest glaubt man das) eingefangen.

    Heute wissen wir, dass die Leute tatsächlich wert auf die Absage an die Linken gelegt haben - sonst hätten sie heute ja Gelegenheit gehabt, die guten Inhalte zu wählen.

    Einzige Alternative war: Man gibt die kleine Polit-Sau und zieht das Ding durch. Das kann den Leuten am Ende durchaus imponieren und wird gerne im nachhinein de facto legitimiert. Das können Linke aber nicht. Das können nur die Rechten. Vor allem muss man natürlich sofort abtreten wenn die kleine Sauerei auch nur halbwegs schief geht. Das konnte Andrea "Inhalte" Ypsilanti ja offensichtlich auch nicht.

    Und so wird sich die SPD weiterhin von einem Pofalla am Nasenring durch die Arena schleifen lassen. Und wer vor einem Pofalla Angst hat, den kann man nicht wählen ohne jede Selbstachtung zu verlieren.

  • V
    vic

    Zur zeit sehen wir einmal mehr einen neuen Koch. Kreide gefressen, harmlos, leutselig. Ganz Landesvater.

    Die Wähler wissen dass er tatsächlich ein anderer ist. Es ist ihnen inzwischen egal. Sie denken:

    Ja, so ist er halt. Da weiß man was man hat.

  • K
    Klaus

    Politiker, die eine bessere Welt in Aussicht stellen - die soziale Moderne! - müssen an erster Stelle auch entsprechend handeln und nicht anstreben, neben anderen, einer Kaderpartei gemäßen Aktionen, im angepeiltem Ministerbüro eine Dusche zu installieren. An zweiter Stelle müssen sie liefern, was sie versprechen und das ist ihnen noch nie gelungen. Über ersteres waren sich schon die alten Griechen im klaren. Das Zweite lehrt die Geschichte, insbesonders die deutsche und es bleibt zu hoffen, dass auch eine Mehrheit der Wähler so denkt.