Juristisches Kabinett: Schwarz-Gelb in Hessen ist komplett

Der designierte hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) stellt sein neues Kabinett vor. Fast alle sind Juristen.

Jörg-Uwe Hahn und Roland Koch unterzeichnen die Urkunden des Koalitionsvertrages. Bild: dpa

WIESBADEN taz Vier Tage lang war der noch geschäftsführende hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in Klausur - daheim mit sich selbst. Ministerfindung lautete die nicht einfache Aufgabe. Denn "die drei wichtigsten Ministerien", so der designierte Justizminister und Vizeministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP), waren bereits an den Koalitionspartner gegangen. Am Mittwochnachmittag präsentierte Koch die christdemokratischen Kabinettsmitglieder.

Was besonders auffällt: Fast alle sind Juristen. Koch selber ist einer, Innenminister Volker Bouffier und Finanzminister Karlheinz Weimar sind welche. Der neue Sozialminister Jürgen Banzer ist ebenso ein Jurist wie die neue Ministerin, zuständig für Umwelt, Energie, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Silke Lautenschläger. Sie war bisher Sozialministerin. Und die neue Ministerin für Wissenschaft und Kunst, die nordhessische Landtagsabgeordnete Eva Kühne-Hörmann, hat sich ebenfalls der Juristerei verschrieben.

Aus dem Rahmen fällt einzig der Minister für das von Koch neu geschaffene Ressort für Bundesangelegenheiten: Michael Boddenberg. Der gebürtige Frankfurter ist eigentlich Metzgermeister und war viele Jahre lang ein treu ergebener Generalsekretär und Wahlkampfmanager für Koch gewesen. Nun wird Boddenberg dafür belohnt.

Koch folgte bei seiner Kabinettszusammenstellung zudem dem Ruf nach Verjüngung. Die ehemalige Vorsitzende der Frauenunion, Kühne-Hörmann, ist 46 Jahre alt, die als allein erziehende Mutter auf einem Bauernhof im Odenwald lebende Lautenschläger 40 und Boddenberg 49. Alle unter 50 gelten bei der hessischen CDU als jung; Koch selbst wird im März 51.

Ihre Hüte nehmen mussten die Minister Alois Rhiel (Wirtschaft), Volker Hoff (Europa) und Wilhelm Diezel (Umwelt und Landwirtschaft). Mit der Versetzung Lautenschlägers vom Sozial- zum Umweltministerium schuf Koch zudem Platz für den bisherigen einflussreichen Justiz- und Kultusminister Jürgen Banzer. Denn sein ehemaliges Ressorts ist an die FDP gegangen. Banzer muss sich nun mit dem abgespeckten Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit abfinden.

Koch hat ohnehin eine neue Kronprinzessin auserkoren: die neue Superministerin Lautenschläger. Die neue Regierung soll bei der konstituierenden Sitzung des Landtags an diesem Donnerstag vereidigt werden.

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