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Verkehrsclub startet ProtestaktionAbwrackprämie für Fahrräder

Geld nur für Neuwagen? Der Verkehrsclub Deutschland fordert symbolisch eine Abwrackprämie für Fahrräder. Auch Bus- und Bahntickets sollen gefördert werden.

Neugefährt, mit äußerst geringem Co2-Ausstoß. Bild: dpa

BERLIN taz Wer sich über die einseitig auf den Kauf von Neuwagen ausgerichtete Abwrackprämie ärgert, kann diese Wut nun loswerden. Der ökologisch ausgerichtete Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat zu einem Onlineprotest unter dem Motto "Neue Räder braucht das Land" aufgerufen. Per E-Mail an das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sollen alle Interessierten einen Antrag zur Gewährung "einer echten Umweltprämie" stellen und eine staatliche Förderung zum Kauf eines neuen Fahrrads und von Bus- und Bahntickets beantragen.

Interessierte können über ein Onlineformular auf www.vcd.org entweder gegen Verschrottung eines mindestens neun Jahre alten Pkw oder gegen Verschrottung eines alten Fahrrads eine Umweltprämie in Höhe von 2.500 Euro für den Neukauf eines Fahrrads sowie für Bus- und Bahntickets beantragen. Von der Abwrackprämie und den dafür eingesetzten 1,5 Milliarden Euro würden bislang nur Autofahrer profitieren, begründet VCD-Bundesvorsitzender Michael Gehrmann die symbolische Aktion. "Diejenigen, die statt des Autos lieber mit den umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln Bus, Bahn oder Rad fahren, gehen leer aus." Das sei ungerecht und klimaschädlich. Der Bundesrat müsse deswegen in seiner Sitzung am heutigen Freitag die reine Abwrackprämie für Pkws stoppen.

Kritik an der jetzigen Regelung kam auch von der Allianz pro Schiene, einem Bündnis von 16 Verbänden und Gewerkschaften, das von den Unternehmen der Bahnbranche unterstützt wird. Die Abwrackprämie sowie die in beiden Konjunkturpaketen enthaltene "massive Förderung" des Straßenbaus seien "ökonomische und ökologische Einbahnstraßen", erklärte die Allianz. Stattdessen forderte das Bündnis Investitionen in den öffentlichen Verkehr.

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33 Kommentare

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  • J
    Johannes

    Warum klagt keiner bis zum BVerfG aufgrund der Ungleichbehandlung durch die Abwrackprämie? Denn bevorzugt werden nur umweltschädliche Autonutzer, Fahrradfahrer hingegen erhalten keinerlei Unterstützung. Wer jedoch kein Auto besitzt, sollte ebenfalls 2.500 Euro vom Staat erhalten, wenn er dafür ein Fahrrad kauft und eine altes verschrottet, damit kurbelt er auch kräftig die deutsche Wirtschaft an, doch diesmal die umweltfreundliche Fahrradindustrie. Das wäre m.E. auch einen eigenen Beitrag in der TAZ wert.

  • RH
    Rolf Hübner

    Wirklich ökologisch kann doch nur eine drastische Reduzierung sämtlicher Produktionskapazitäten und der Nachfrage nach Luxuxgütern jeglicher Art sein. Das würde aber einen Totalkollaps der Weltwirtschaftsordnung bedeuten. Damit wollen sich die meisten Menschen nicht freiwillig konfrontiert sehen.

    Konsequent sein, kann hart sein.

    Und stolz sein auf sein eigenes, umweltfreundliches, "gutmenschliches",

    "heldenhaftes" Handeln bleibt eine Minderheitengeschichte, die viel zu anstrengend für die Mehrheit ist. Die macht das nur mit, wenn es sonst zu teuer oder zu unbequem für sie wird.

    Wir würden doch in Deutschland bei einer demokratischen Abstimmung keine Mehrheit bekommen, wenn es darum ginge, vollständig auf`s Auto zu verzichten, auch wenn dann alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostenlos wären...

  • P
    Philip

    die abwrackprämie als konjunkturprogramm is ja auch in so fern n schuß in den ofen, als dass jetzt jede menge kleinwagen gekauft werden, die im ausland gefertigt werden .....

  • TR
    Thomic Ruschmeyer

    Eine gute Idee, aber man bekommt ja nicht einmal bei der Anschaffung eines effizienten Leicht-E-Mobiles eine Abwrackprämie, insofern wird es wohl auch bei den Bikes nicht kommen. Zumal auch diese wohl eher nicht hierzulande, sondern in Asien produziert werden. Bei dem E-Mobilen würde das geld im Lande bleiben und ökologisch handelnden Manufakturen zu Gute kommen, also heimische Kaufkraft in mehrfacher Hinsicht stärken.

     

    Der emotionale Effekt, von Vater Staat Geld zu bekommen ist zumeist hinreichend, um einer Verblendung wie dieser Abwrackprämie zu verfallen und für sein altes Auto zu kassieren. Nur um sich dann ein neues Auto (mit wohl höherem Wertverfall) zu kaufen, welches von der technologischen Entwicklung auch gleich abgewrackt werden sollte, um nicht weiter ökologischen Schaden anzurichten.

     

    Ob die € 2.500,- ausreichen werden, um in den künftigen Jahren mit dieser neuen/alten "Karre" den sicher steigenden Öl/Benzinpreise zu entkommen, wird die Zeit zeigen.

     

    Das man(n)/frau bei der Anschaffung eines wirklich sauberen E-Mobiles nicht belohnt wird, sondern ausgeschlossen ist, macht die Sache nicht gerade heiter, sondern eher heikel. Dabei könnte man mit den € 2.500,- aus dem E-Mobil locker ein Solarmobil machen.

     

    Ich jedenfalls werde meine E-Mobile -obwohl schon älter als 9 Jahre- nicht verschrotten, sondern weitere 10 Jahre weiter fahren (die rosten nämlich nicht!), denn ich falle der fossilen Versuchung schon länger nicht mehr anheim.

     

    Thomic Ruschmeyer

    www_solarmobil_net

  • CW
    Christian W

    Na endlich einer, der es mal laut sagt. Hat eigentlich schonmal jemand ausgerechnet, wieviele Arbeitsplätze (darum geht es ja nur) in Deutschland Busfahrer, Straßenbahnfahrer, Zugfahrer, Zugbegleiter, Instandhaltung, Ingenieure im ÖPNV, Verkaufspersonal usw. ausmachen? Kann die Autoindustrie da mithalten?

     

    Gruß und schönes Wochenende,

    Chris

  • M
    Moritz

    Die Aktion ist zwar nur symbolisch, aber eine gute Idee!

    Es ist doch momentan so: Wenn ich meinen 3-Liter-Lupo abwracke und dafür einen Klimakiller-SUV kaufe, bekomme ich, dafür, daß ich die Umwelt kaputt mache und haufenweise externe (Umwelt-)Kosten verursache, die die Allgemeinheit tragen muß, von der Regierung 2.500 Euro Steuergelder hinterhergeschmissen. Wenn ich meine alte Karre abwracke, die wirklich umweltsäuisch ist, mir aber statt dessen eine BahnCard100 und ein gutes Fahrrad für den Nahbereich kaufen möchte, wodurch ich nicht nur die Umwelt entlaste, sondern auch zukunftsfähige Arbeitsplätze erhalte, bekomme ich nüscht.

    Insofern, lieber "Abwracker", ist diese Aktion überhaupt kein Blödsinn. Statt dessen ist die Abwrackprämie Blödsinn, weil sie GAR KEINE Umweltkriterien beinhaltet.

  • E
    Erasmus

    Ich hoffe das die Aktion wirkung zeigt, auch wenn das Gesetz nicht mehr zu verhindern ist.

    Der Exitus der Autoindustrie wird nur um ein paar Monate verzögert. Von den 41 Mio Autos im Land werden dann vermutlich mehr als die 650000 für immer verschwinden!

  • BW
    b. w.

    Ich bin auch für die Stärkung des Fahrradverkehrs.

    Langfristig wäre aber z.B. zu überlegen, ob Fahrrad-Reifen nicht (wieder) aus Naturkautschuk herstellbar wären (angebaut nach annähernden Bio-Standards, v.a. nicht als Monokulturen und ohne Pestizide, z.B. in Wüsten, die mithilfe erneuerbarer Energie durch Meerwasseraufbereitung begrünt worden sind).

     

    Außerdem könnten viele Fahrräder auch mit kleinen E-Motoren oder Wasserstoff-Zellen oder dergleichen unterstützt werden, wenn die Energie dafür aus EE gewonnen wird, z.B. vorwiegend aus Geothermie (die mit HDR Technik eigtl. überall weltweit möglich ist).

  • TG
    Tobias G

    Ein bisschen spät die Aktion. Es sei den FDP oder Grüne ringen sich durch die schwachsinnige Umweltprämie heute noch zu stoppen.

    Es werden funktionierende Wirtschaftsgüter verschrottet und die Auswahlkriterien für diese Subvention sind total willkürlich.

    Der Markt für billige Autos für Fahranfänger (1 Jahr Tüv, 1000€) wird zerstört, die Rabatte auf Kleinwagen sinken und Leute die endlich auf ihr Auto verzichten wollen werden davon abgehalten.

  • A
    Abwracker

    Totaler Blödsinn. Die Abwrackprämie für Altautos ist eine tolle Sache, sowohl für die Umwelt, als auch für Menschen mit wenig Geld

  • AV
    Andi V

    Eine gute Aktion. Der VCD macht mal wieder den David im Kampf gegen den Goliath der allmächtigen Auto-Lobby. Wäre ich nicht schon Mitglied, würde ich spätestens jetzt wohl werden. Es wäre schön, wenn die taz mal bei den verantwortlichen Politikern nachhakt, warum es diese Prämie nur für Autofahrer gibt. Als ob Rad- und Bahnfahrer kein Geld in die Wirtschaft stecken würde...

  • J
    Johannes

    Warum klagt keiner bis zum BVerfG aufgrund der Ungleichbehandlung durch die Abwrackprämie? Denn bevorzugt werden nur umweltschädliche Autonutzer, Fahrradfahrer hingegen erhalten keinerlei Unterstützung. Wer jedoch kein Auto besitzt, sollte ebenfalls 2.500 Euro vom Staat erhalten, wenn er dafür ein Fahrrad kauft und eine altes verschrottet, damit kurbelt er auch kräftig die deutsche Wirtschaft an, doch diesmal die umweltfreundliche Fahrradindustrie. Das wäre m.E. auch einen eigenen Beitrag in der TAZ wert.

  • RH
    Rolf Hübner

    Wirklich ökologisch kann doch nur eine drastische Reduzierung sämtlicher Produktionskapazitäten und der Nachfrage nach Luxuxgütern jeglicher Art sein. Das würde aber einen Totalkollaps der Weltwirtschaftsordnung bedeuten. Damit wollen sich die meisten Menschen nicht freiwillig konfrontiert sehen.

    Konsequent sein, kann hart sein.

    Und stolz sein auf sein eigenes, umweltfreundliches, "gutmenschliches",

    "heldenhaftes" Handeln bleibt eine Minderheitengeschichte, die viel zu anstrengend für die Mehrheit ist. Die macht das nur mit, wenn es sonst zu teuer oder zu unbequem für sie wird.

    Wir würden doch in Deutschland bei einer demokratischen Abstimmung keine Mehrheit bekommen, wenn es darum ginge, vollständig auf`s Auto zu verzichten, auch wenn dann alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostenlos wären...

  • P
    Philip

    die abwrackprämie als konjunkturprogramm is ja auch in so fern n schuß in den ofen, als dass jetzt jede menge kleinwagen gekauft werden, die im ausland gefertigt werden .....

  • TR
    Thomic Ruschmeyer

    Eine gute Idee, aber man bekommt ja nicht einmal bei der Anschaffung eines effizienten Leicht-E-Mobiles eine Abwrackprämie, insofern wird es wohl auch bei den Bikes nicht kommen. Zumal auch diese wohl eher nicht hierzulande, sondern in Asien produziert werden. Bei dem E-Mobilen würde das geld im Lande bleiben und ökologisch handelnden Manufakturen zu Gute kommen, also heimische Kaufkraft in mehrfacher Hinsicht stärken.

     

    Der emotionale Effekt, von Vater Staat Geld zu bekommen ist zumeist hinreichend, um einer Verblendung wie dieser Abwrackprämie zu verfallen und für sein altes Auto zu kassieren. Nur um sich dann ein neues Auto (mit wohl höherem Wertverfall) zu kaufen, welches von der technologischen Entwicklung auch gleich abgewrackt werden sollte, um nicht weiter ökologischen Schaden anzurichten.

     

    Ob die € 2.500,- ausreichen werden, um in den künftigen Jahren mit dieser neuen/alten "Karre" den sicher steigenden Öl/Benzinpreise zu entkommen, wird die Zeit zeigen.

     

    Das man(n)/frau bei der Anschaffung eines wirklich sauberen E-Mobiles nicht belohnt wird, sondern ausgeschlossen ist, macht die Sache nicht gerade heiter, sondern eher heikel. Dabei könnte man mit den € 2.500,- aus dem E-Mobil locker ein Solarmobil machen.

     

    Ich jedenfalls werde meine E-Mobile -obwohl schon älter als 9 Jahre- nicht verschrotten, sondern weitere 10 Jahre weiter fahren (die rosten nämlich nicht!), denn ich falle der fossilen Versuchung schon länger nicht mehr anheim.

     

    Thomic Ruschmeyer

    www_solarmobil_net

  • CW
    Christian W

    Na endlich einer, der es mal laut sagt. Hat eigentlich schonmal jemand ausgerechnet, wieviele Arbeitsplätze (darum geht es ja nur) in Deutschland Busfahrer, Straßenbahnfahrer, Zugfahrer, Zugbegleiter, Instandhaltung, Ingenieure im ÖPNV, Verkaufspersonal usw. ausmachen? Kann die Autoindustrie da mithalten?

     

    Gruß und schönes Wochenende,

    Chris

  • M
    Moritz

    Die Aktion ist zwar nur symbolisch, aber eine gute Idee!

    Es ist doch momentan so: Wenn ich meinen 3-Liter-Lupo abwracke und dafür einen Klimakiller-SUV kaufe, bekomme ich, dafür, daß ich die Umwelt kaputt mache und haufenweise externe (Umwelt-)Kosten verursache, die die Allgemeinheit tragen muß, von der Regierung 2.500 Euro Steuergelder hinterhergeschmissen. Wenn ich meine alte Karre abwracke, die wirklich umweltsäuisch ist, mir aber statt dessen eine BahnCard100 und ein gutes Fahrrad für den Nahbereich kaufen möchte, wodurch ich nicht nur die Umwelt entlaste, sondern auch zukunftsfähige Arbeitsplätze erhalte, bekomme ich nüscht.

    Insofern, lieber "Abwracker", ist diese Aktion überhaupt kein Blödsinn. Statt dessen ist die Abwrackprämie Blödsinn, weil sie GAR KEINE Umweltkriterien beinhaltet.

  • E
    Erasmus

    Ich hoffe das die Aktion wirkung zeigt, auch wenn das Gesetz nicht mehr zu verhindern ist.

    Der Exitus der Autoindustrie wird nur um ein paar Monate verzögert. Von den 41 Mio Autos im Land werden dann vermutlich mehr als die 650000 für immer verschwinden!

  • BW
    b. w.

    Ich bin auch für die Stärkung des Fahrradverkehrs.

    Langfristig wäre aber z.B. zu überlegen, ob Fahrrad-Reifen nicht (wieder) aus Naturkautschuk herstellbar wären (angebaut nach annähernden Bio-Standards, v.a. nicht als Monokulturen und ohne Pestizide, z.B. in Wüsten, die mithilfe erneuerbarer Energie durch Meerwasseraufbereitung begrünt worden sind).

     

    Außerdem könnten viele Fahrräder auch mit kleinen E-Motoren oder Wasserstoff-Zellen oder dergleichen unterstützt werden, wenn die Energie dafür aus EE gewonnen wird, z.B. vorwiegend aus Geothermie (die mit HDR Technik eigtl. überall weltweit möglich ist).

  • TG
    Tobias G

    Ein bisschen spät die Aktion. Es sei den FDP oder Grüne ringen sich durch die schwachsinnige Umweltprämie heute noch zu stoppen.

    Es werden funktionierende Wirtschaftsgüter verschrottet und die Auswahlkriterien für diese Subvention sind total willkürlich.

    Der Markt für billige Autos für Fahranfänger (1 Jahr Tüv, 1000€) wird zerstört, die Rabatte auf Kleinwagen sinken und Leute die endlich auf ihr Auto verzichten wollen werden davon abgehalten.

  • A
    Abwracker

    Totaler Blödsinn. Die Abwrackprämie für Altautos ist eine tolle Sache, sowohl für die Umwelt, als auch für Menschen mit wenig Geld

  • AV
    Andi V

    Eine gute Aktion. Der VCD macht mal wieder den David im Kampf gegen den Goliath der allmächtigen Auto-Lobby. Wäre ich nicht schon Mitglied, würde ich spätestens jetzt wohl werden. Es wäre schön, wenn die taz mal bei den verantwortlichen Politikern nachhakt, warum es diese Prämie nur für Autofahrer gibt. Als ob Rad- und Bahnfahrer kein Geld in die Wirtschaft stecken würde...

  • J
    Johannes

    Warum klagt keiner bis zum BVerfG aufgrund der Ungleichbehandlung durch die Abwrackprämie? Denn bevorzugt werden nur umweltschädliche Autonutzer, Fahrradfahrer hingegen erhalten keinerlei Unterstützung. Wer jedoch kein Auto besitzt, sollte ebenfalls 2.500 Euro vom Staat erhalten, wenn er dafür ein Fahrrad kauft und eine altes verschrottet, damit kurbelt er auch kräftig die deutsche Wirtschaft an, doch diesmal die umweltfreundliche Fahrradindustrie. Das wäre m.E. auch einen eigenen Beitrag in der TAZ wert.

  • RH
    Rolf Hübner

    Wirklich ökologisch kann doch nur eine drastische Reduzierung sämtlicher Produktionskapazitäten und der Nachfrage nach Luxuxgütern jeglicher Art sein. Das würde aber einen Totalkollaps der Weltwirtschaftsordnung bedeuten. Damit wollen sich die meisten Menschen nicht freiwillig konfrontiert sehen.

    Konsequent sein, kann hart sein.

    Und stolz sein auf sein eigenes, umweltfreundliches, "gutmenschliches",

    "heldenhaftes" Handeln bleibt eine Minderheitengeschichte, die viel zu anstrengend für die Mehrheit ist. Die macht das nur mit, wenn es sonst zu teuer oder zu unbequem für sie wird.

    Wir würden doch in Deutschland bei einer demokratischen Abstimmung keine Mehrheit bekommen, wenn es darum ginge, vollständig auf`s Auto zu verzichten, auch wenn dann alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostenlos wären...

  • P
    Philip

    die abwrackprämie als konjunkturprogramm is ja auch in so fern n schuß in den ofen, als dass jetzt jede menge kleinwagen gekauft werden, die im ausland gefertigt werden .....

  • TR
    Thomic Ruschmeyer

    Eine gute Idee, aber man bekommt ja nicht einmal bei der Anschaffung eines effizienten Leicht-E-Mobiles eine Abwrackprämie, insofern wird es wohl auch bei den Bikes nicht kommen. Zumal auch diese wohl eher nicht hierzulande, sondern in Asien produziert werden. Bei dem E-Mobilen würde das geld im Lande bleiben und ökologisch handelnden Manufakturen zu Gute kommen, also heimische Kaufkraft in mehrfacher Hinsicht stärken.

     

    Der emotionale Effekt, von Vater Staat Geld zu bekommen ist zumeist hinreichend, um einer Verblendung wie dieser Abwrackprämie zu verfallen und für sein altes Auto zu kassieren. Nur um sich dann ein neues Auto (mit wohl höherem Wertverfall) zu kaufen, welches von der technologischen Entwicklung auch gleich abgewrackt werden sollte, um nicht weiter ökologischen Schaden anzurichten.

     

    Ob die € 2.500,- ausreichen werden, um in den künftigen Jahren mit dieser neuen/alten "Karre" den sicher steigenden Öl/Benzinpreise zu entkommen, wird die Zeit zeigen.

     

    Das man(n)/frau bei der Anschaffung eines wirklich sauberen E-Mobiles nicht belohnt wird, sondern ausgeschlossen ist, macht die Sache nicht gerade heiter, sondern eher heikel. Dabei könnte man mit den € 2.500,- aus dem E-Mobil locker ein Solarmobil machen.

     

    Ich jedenfalls werde meine E-Mobile -obwohl schon älter als 9 Jahre- nicht verschrotten, sondern weitere 10 Jahre weiter fahren (die rosten nämlich nicht!), denn ich falle der fossilen Versuchung schon länger nicht mehr anheim.

     

    Thomic Ruschmeyer

    www_solarmobil_net

  • CW
    Christian W

    Na endlich einer, der es mal laut sagt. Hat eigentlich schonmal jemand ausgerechnet, wieviele Arbeitsplätze (darum geht es ja nur) in Deutschland Busfahrer, Straßenbahnfahrer, Zugfahrer, Zugbegleiter, Instandhaltung, Ingenieure im ÖPNV, Verkaufspersonal usw. ausmachen? Kann die Autoindustrie da mithalten?

     

    Gruß und schönes Wochenende,

    Chris

  • M
    Moritz

    Die Aktion ist zwar nur symbolisch, aber eine gute Idee!

    Es ist doch momentan so: Wenn ich meinen 3-Liter-Lupo abwracke und dafür einen Klimakiller-SUV kaufe, bekomme ich, dafür, daß ich die Umwelt kaputt mache und haufenweise externe (Umwelt-)Kosten verursache, die die Allgemeinheit tragen muß, von der Regierung 2.500 Euro Steuergelder hinterhergeschmissen. Wenn ich meine alte Karre abwracke, die wirklich umweltsäuisch ist, mir aber statt dessen eine BahnCard100 und ein gutes Fahrrad für den Nahbereich kaufen möchte, wodurch ich nicht nur die Umwelt entlaste, sondern auch zukunftsfähige Arbeitsplätze erhalte, bekomme ich nüscht.

    Insofern, lieber "Abwracker", ist diese Aktion überhaupt kein Blödsinn. Statt dessen ist die Abwrackprämie Blödsinn, weil sie GAR KEINE Umweltkriterien beinhaltet.

  • E
    Erasmus

    Ich hoffe das die Aktion wirkung zeigt, auch wenn das Gesetz nicht mehr zu verhindern ist.

    Der Exitus der Autoindustrie wird nur um ein paar Monate verzögert. Von den 41 Mio Autos im Land werden dann vermutlich mehr als die 650000 für immer verschwinden!

  • BW
    b. w.

    Ich bin auch für die Stärkung des Fahrradverkehrs.

    Langfristig wäre aber z.B. zu überlegen, ob Fahrrad-Reifen nicht (wieder) aus Naturkautschuk herstellbar wären (angebaut nach annähernden Bio-Standards, v.a. nicht als Monokulturen und ohne Pestizide, z.B. in Wüsten, die mithilfe erneuerbarer Energie durch Meerwasseraufbereitung begrünt worden sind).

     

    Außerdem könnten viele Fahrräder auch mit kleinen E-Motoren oder Wasserstoff-Zellen oder dergleichen unterstützt werden, wenn die Energie dafür aus EE gewonnen wird, z.B. vorwiegend aus Geothermie (die mit HDR Technik eigtl. überall weltweit möglich ist).

  • TG
    Tobias G

    Ein bisschen spät die Aktion. Es sei den FDP oder Grüne ringen sich durch die schwachsinnige Umweltprämie heute noch zu stoppen.

    Es werden funktionierende Wirtschaftsgüter verschrottet und die Auswahlkriterien für diese Subvention sind total willkürlich.

    Der Markt für billige Autos für Fahranfänger (1 Jahr Tüv, 1000€) wird zerstört, die Rabatte auf Kleinwagen sinken und Leute die endlich auf ihr Auto verzichten wollen werden davon abgehalten.

  • A
    Abwracker

    Totaler Blödsinn. Die Abwrackprämie für Altautos ist eine tolle Sache, sowohl für die Umwelt, als auch für Menschen mit wenig Geld

  • AV
    Andi V

    Eine gute Aktion. Der VCD macht mal wieder den David im Kampf gegen den Goliath der allmächtigen Auto-Lobby. Wäre ich nicht schon Mitglied, würde ich spätestens jetzt wohl werden. Es wäre schön, wenn die taz mal bei den verantwortlichen Politikern nachhakt, warum es diese Prämie nur für Autofahrer gibt. Als ob Rad- und Bahnfahrer kein Geld in die Wirtschaft stecken würde...