Neues Einkaufszentrum: Der Alexanderplatz verkauft sich gut

Die letzte Lücke am Alexanderplatz ist geschlossen: Am Mittwoch eröffnet das Einkaufszentrum "Die Mitte". Damit stärkt der Platz seine Attraktivität auch für Westberliner, glaubt die Handelskammer.

Mit Baukränen war es noch richtig schön am Alex. Bild: extranoise/CreativeCommons BY 2.0 US

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Wenn in der Nacht zu Mittwoch der neue "Saturn"-Markt am östlichen Ende des Alex öffnet, ist der Platz um noch einen Einkaufstempel reicher. Anders als das wegen Form und Farbe umstrittene "Alexa" dürfte das Shoppingzentrum "Die Mitte" mit dem Elektronikmarkt als Ankergeschäft wenig polarisieren: Das sechsgeschossige Geschäftshaus der Düsseldorfer Architekten Rhode Kellermann Wawrowsky passt sich vorbehaltlos an die Umgebung an. Es ist teils in Glas, teils in Naturstein gefasst, die Fassade wird durch eine durchgängige, wie ein Stahlgerüst wirkende Struktur gegliedert.

An Attraktivität dürfte der Alex nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) mit dem neuen Haus auf jeden Fall gewinnen. "Der Platz wird noch ein Stück mehr zum Zentrum der Stadt", sagt der Volkswirt Jan Pörksen. Der 32-Jährige ist Branchenkoordinator Einzelhandel bei der Berliner IHK. "Für den Alexanderplatz ist es unheimlich wichtig, dass er belebt ist, dass Leute da sind, die flanieren, ein Eis essen gehen, einkaufen, sich einfach dort aufhalten. Dazu haben die Neuansiedlungen und Restaurierungen einen großen Beitrag geleistet."

Er verweist auf Ankergeschäfte wie Galeria Kaufhof und C&A, die ungeachtet der kontroversen Diskussionen um ihre Architektur zunehmend Kundschaft anlockten. "Die Frequenzzahlen haben sich enorm erhöht", so der Experte. "Wenn man sich den Alexanderplatz im Vergleich zum Kurfürstendamm, zur Friedrichstraße, zur Schlossstraße anschaut, dann sieht man, wie er als Einzelhandelssplatz in den letzten Jahren aufgeholt und zum Teil schon überholt hat."

Zum Alex kämen vor allem Bewohner östlicher Stadtbezirke. "Aber auch Touristen und Berliner, die am Alexanderplatz umsteigen, machen einen Abstecher in eines der vielen Geschäfte." Pörksen glaubt ohnehin, dass die Strahlkraft des Alex noch nicht erschöpft ist. "Auch wenn der Kudamm für die westlichen Stadtbezirke wohl immer das Handelszentrum Nummer eins bleibt, wird es künftig immer mehr Berliner aus dem ganzen Stadtgebiet geben, die dem Alex einen Besuch abstatten."

Dass kleine Geschäfte unter Zentren wie Alexa und "Die Mitte" leiden, befürchtet Pörksen nicht. "Auch andere Kieze profitieren von der weltweiten Anziehungskraft eines Alexanderplatz", sagt er. "Inzwischen kommen immer mehr Shoppingtouristen in die Stadt, die sowohl den Alex als auch die vielen berlintypischen Kieze auf ihrem Besuchsplan haben." Für kleinere Geschäftsstraßen sei dies eine Chance.

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