Studie zur Mineralwasser-Belastung: Und das Uran sprudelt mit
Jedes achte Mineralwasser ist so sehr mit Uran belastet, dass Risiken für die Gesundheit nicht auszuschließen seien, so eine Foodwatch-Studie. Nestlé-Marken befinden sich darunter - zum Beispiel Perrier.
BERLIN afp | Viele Mineralwasser sind der Verbraucherorganisation Foodwatch zufolge mit Uran belastet. Bei 825 Messungen von 435 Marken sei diese Belastung in jedem achten Fall so hoch, dass gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden könnten, teilte Foodwatch am Dienstag in Berlin mit. Demnach wurden bei 104 Messungen mehr als zwei Mikrogramm Uran pro Liter gefunden. Solche Wasser seien für Säuglinge und Kleinkinder nicht sicher, erklärte Foodwatch-Chef Thilo Bode. Das Schwermetall könne wegen seiner chemischen Giftigkeit zu schweren Nierenschäden führen. Daher müsse die Bundesregierung gesetzliche Grenzwerte für Mineral- und Trinkwasser in Höhe von zwei Mikrogramm pro Liter festlegen.
Ein Großteil der von Foodwatch ausgewerteten Messdaten zeigt einen Wert von unter zwei Mikrogramm pro Liter, wie die Organisation mitteilte. Bei vier Marken und zwei Heilwassern seien aber mehr als zehn Mikrogramm pro Liter gemessen worden. Auch bekannte Mineralwasser wie S. Pellegrino und Perrier von Nestlé seien hoch mit Uran belastet. Foodwatch forderte Nestlé als weltgrößten Anbieter von Mineralwasser auf, auf den Flaschen darauf hinzuweisen, dass die Wasser für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet seien.
Leser*innenkommentare
Songforest
Gast
Dem Test kann man, glaube ich vertrauen. Immerhin wurde er einmal von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA durchgeführt und dann hat Foodwatch ebenfalls Mineralwasser gecheckt und kam zu dem gleichen Ergebnis.
Dütsch Margit
Gast
Das ist ja schon seit ein paar Jahren bekannt. Leider gibt es noch immer keine Liste wo man sich informieren kann welche Mineralwässer wie sehr bvelastet sind. Wie sieht es denn mit dem Trinkwasser aus? Das wird ja aus Stauseeen und anderem Oberflächenwasser genommen! Müsste also noch höher belastet sein. Gibt es darüber Studien.
Ein genauerer Artikel wäre da sehr zu begrüßen.
Vielleicht in einer der nächsten Ausgaben.
Ökotest 2007 besagt da garnichts.
G.M.P.
Gast
Da sollte man sich als erstes Fragen, wer den Test bezahlt hat.
Stefan Falke
Gast
Der Originalartikel auf foodwatch.de enthält einen Link auf die komplette Liste (PDF):
http://www.foodwatch.de/e10/e2569/e13515
auf der anderen Seite gilt immer:
Wer misst misst Mist.
inwiefern diese Daten stimmen ..., so kommen doch gerade "große" Marken aus mehreren Brunnen
Arne Christoffers
Gast
Hallo,
bzgl. der Frage nach der Sicherheit: Genau das gleiche steht auch auf meinem Mineralwasser (explizit getestet für Kleinkinder). Laut foodwatch ist da mit den Testverfahren eine Belastung nicht bestimmbar. Wenn sie vorhanden ist, ist sie also für die Meßverfahren zu gering.
Leider fehlt im Artikel hier der link zur Liste mit den Testergebnissen, wie SPON und Telepolis ihn zum Artikel zugefügt haben:
http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/mineralwasser/index_ger.html
Desweiteren frage ich mich allerdings auch, warum es einen Grenzwert für Sulfat in Trink- und Tafelwasser gibt, aber nicht für Mineralwasser. Letztens hatte ich eine Marke in der Hand, bei der der Grenzwert für Trinkwasser um mehr als das Dreifache überschritten war...
Arne Christoffers
GonZoo
Gast
Bei der Sicherheit der französischen Atomanlagen und dem staatlich verordneten Schweigen zu Unfällen jeglicher Art wird es sicherlich in Zukunft noch weitere strahlende Überraschungen geben. Santé! Le Plutonium Nouveau est arrivée!
Mos Lemker
Gast
Auf meinem Mineralwasser steht "Ökotest 2007: sehr gut". Ist das ein sicherer Beleg für ein uranfreies Wasser?
Kann man da "Ökotest" trauen?