RICHARD SUKUTA-PASU, NACHWUCHSSTÜRMER
: Das Juwel

■ lernte bei Grün-Weiß-Wuppertal die Ballbehandlung und kam über Leverkusen auf den Kiez Foto: dpa

Jugendkult am Millerntor. Als hätten sie sich zum Ziel gesetzt, alle Angreifer der ziemlich erfolgreichen Nachwuchs-Nationalmannschaften des deutschen Fußballbundes an die Elbe holen, schlugen die Verantwortlichen des FC St. Pauli Mitte voriger Woche erneut zu und angelten sich einen U-19-Europameister. Richard Sukuta-Pasu heißt der 19-jährige Jungstar, spielte bislang hauptsächlich in der zweiten Mannschaft von Bayer Leverkusen, und bereits viermal im Bundesliga-Team des frischgebackenen Herbstmeisters. Doch dort kam das ambitionierte Talent an den deutschen Nationalstürmern Kießling, Helmes und dem griechischen Top-Scorrer Gekas nicht vorbei, weshalb Leverkusens Sportchef Rudi Völler einen Verein suchte, indem der gebürtige Wuppertaler mehr Spielpraxis erhalten soll. Bis zum Juli 2011 wird das der FC St. Pauli sein, der den Sohn einer Französin und eines Kongolesen jetzt auf Leihbasis verpflichtete.

Nach Rouwen Hennings (22, vom HSV) und Deniz Naki (21,vormals ebenfalls Leverkusen) ist Sukuta-Pasu der dritte Angreifer, der in den Jugend-Nationalmannschaften des DFB für Furore sorgte. Gemeinsam mit Naki, der ihm zum Wechsel ans Millerntor riet, wurde er 2008 als Teamjüngster nicht nur U-19-Europameister, sondern erzielte auch sowohl im Halbfinale wie im Endspiel des Turniers jeweils einen entscheidenden Treffer.

Die „Schuld“ dafür, dass er trotz „Anfragen aus ganz Deutschland“ ans Millerntor wechselt, gibt „Super-Richie“ St. Pauli-Trainer Holger Stanislawski, der ihn in einem langen Gespräch überzeugt habe, seine Fußballschuhe zukünftig in Hamburg zu schnüren. Ob es „Stani“ gefällt, dass der Newcomer vor allem auch „das ausgeprägte Hamburger Nachtleben“ lobte, sei dahingestellt – doch schließlich muss so ein Rohdiamant ja auch noch ein wenig geschliffen werden. MARCO CARINI