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Irans Opposition gibt nicht aufHohe Geistliche zweifeln an Wahl

Die Opposition trotz den telefonisch angekündigten harten Strafen und will sich erneut versammeln. Inzwischen zweifeln auch hohe Geistliche im Iran an einem rechtmäßigen Wahlergebnis.

Irans Regierung schiebt alle Angriffe auf Demonstranten ausländischen Agenten in die Schuhe. Bild: ap

BERLIN taz/dpa | Obwohl im Iran Pogromstimmung herrscht, hat die Opposition für kommenden Donnerstag eine landesweite Demonstration angekündigt. Der 9. Juli erinnert an die großen Studentenunruhen vor zehn Jahren. Ausgelöst wurden sie damals durch das Verbot einer liberalen Zeitung. Schnell griffen sie von Teheran aufs ganze Land über.

Das Regime versucht nun mit allen Mitteln Massenversammlungen zu verbieten. Es wird berichtet, dass seit einigen Tagen Bürgerinnen und Bürger per Telefon darauf hingewiesen werden, dass die Teilnahme an jeder unerlaubten Versammlung harte Strafen nach sich zöge.

Die ganze Propagandamaschine der Machthaber, sämtliche staatlich monopolisierten Medien, Freitagsprediger und die Sicherheitsorgane haben sich inzwischen darauf konzentriert, die Protestbewegung als von außen gesteuert darzustellen. Der Mord an der inzwischen weltweit bekannt gewordenen Studentin Neda Agha Soltan sowie an anderen Demonstranten sei das Werk in- und ausländischer Agenten, die damit den Konflikt schüren wollten. Selbst Videoaufnahmen, auf denen Basidji-Millizen zu sehen sind, die von Dächern auf Demonstranten schießen, werden als gestellt bezeichnet. Nach der neuesten Version sollen es Agenten gewesen sein, die Basidji-Uniform getragen hätten. "Es ist nicht schwer, sich als Basidji zu kleiden", sagte ein Justizsprecher. Auch die Verhaftung britischer Botschaftsangehöriger zielt nach Meinung der Opposition darauf, das Ausland mit einzubeziehen und von inneren Konflikten abzulenken. Die Festgenommenen sind inzwischen frei, nur einer soll vor Gericht gestellt werden.

Die Zahl der bei den Demonstrationen Inhaftierten wurde offiziell mit 500 angegeben, unabhängige Beobachter sprechen von mehr als 2.000. Es gibt bereits auch Videoaufnahmen, die im staatlichen Fernsehen gezeigt wurden, auf denen "geständige" Gefangene zugeben, dass sie im Auftrag ausländischer Geheimdienste die Unruhen geschürt hätten. Doch jeder im Iran weiß, dass solche Geständnisse nur durch Folter zustande kommen.

Inzwischen zielen die Angriffe der Medien auf den bei den Wahlen unterlegenen Mir Hossein Mussavi und den ehemaligen Präsidenten Mohammad Chatami. Der ranghohe Berater des Revolutionsführers Ali Chamenei, Hossein Schariatmadari, bezichtigte in der Tageszeitung Kayhan, Mussavi als einen Agenten und forderte, ihm wegen "schrecklicher Verbrechen und Hochverrat" den Prozess zu machen. Mussavi habe "unschuldige Menschen umgebracht, einen Aufruhr veranstaltet, mit Ausländern kollaboriert und als Amerikas fünfte Kolonne im Land agiert", schrieb Schariatmadari. Paramilitärische Organisationen und Schlägertruppen haben bereits Mussavis und Chatamis Tod verlangt.

Es wird erwartet, dass das Regime demnächst Schauprozesse veranstalten wird. Justizchef Mahmud Schahrudi hat die Gerichte aufgefordert, die Rolle von "feindlichen Fernsehprogrammen", die über Satellit empfangen werden, zu überprüfen. Trotz dieser Repressalien fordern Mussavi und der ebenfalls unterlegene Kandidat Mehdi Karrubi, die Bevölkerung auf, weiterhin Widerstand zu leisten. "Wenn wir schweigen, wird die Lage noch schlimmer", sagte Karrubi. Mussavi machte den Vorschlag, die bislang weitgehend spontane Protestbewegung in einer großen Organisation mit hunderttausenden Mitgliedern zusammenzufassen.

Derweilen ist eine Gruppe moderater Geistlicher im Streit um die iranische Präsidentschaftswahl auf Distanz zur Führung des Landes gegangen und hat die Rechtmäßigkeit des Ergebnisses angezweifelt. Die Klerikergruppe aus der religiösen Hochburg Ghom südlich von Teheran warf dem für die Prüfung des Wahlergebnisses zuständigen Wächterrat vor, nicht unparteiisch gehandelt und die Beschwerden der vom Reformpolitiker Mir Hussein Mussawi angeführten Opposition ignoriert zu haben. Die EU erwägt unterdessen Sanktionen gegen die iranische Führung.

Angesichts dieser Zweifel am Ergebnis stelle sich die Frage, ob die offiziell verkündete Wiederwahl von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad als rechtmäßig betrachtet werden könne, hieß es am Sonntag in einer Erklärung der Vereinigung der Seminar-Gelehrten und -forscher aus Ghom. Mussawi hatte die Vereinigung kürzlich über seine Vorwürfe informiert. Andere konservativere Klerikergruppen hatten die Wiederwahl von Präsident Ahmadinedschad anerkannt.

Der frühere iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani bestritt indes, dass die umstrittene Präsidentenwahl am 12. Juni einen Machtkampf ausgelöst habe. Rafsandschani wurde am Samstag von der Nachrichtenagentur ISNA mit den Worten zitiert, die Wahlen seien ein Wettstreit innerhalb des Systems gewesen und sollten nicht als ein Machtkampf oder ein Riss im System ausgelegt werden. Es war die erste Reaktion Rafsandschanis auf die Unruhen nach den Wahlen, die Ahmadinedschad nach offiziellen Angaben haushoch gewonnen hatte.

Rafsandschani, der den unterlegenen Oppositionsführer Mussawi unterstützt hatte, war von Ahmadinedschad vor und nach den Wahlen der Korruption beschuldigt worden. Angesichts der Unterstützung des obersten iranischen Führers Ajatollah Ali Chamenei für Ahmadinedschad hatte es Medienberichte und Spekulationen gegeben, dass der einflussreiche Rafsandschani einen Machtkampf mit dem Präsidenten und der Führung des Iran vom Zaun brechen könnte.

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9 Kommentare

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  • D
    DerFuchs

    @ Ahorn

     

    Naja, also Sie haben teilweise Recht, unwissend bin ich definitiv nicht!

     

    Da mich eins hier sehr wundert, wieso wird seit kurzem soviel über den IRAN berichtet, aber natürlich nur schlechtes, aber aus welchem Grund?

     

    Sehen Sie nicht, wie man ein Hass auf den Iran leiten will, um daraus später einen KRIEG zu rechtfertigen!

     

    Vergessen Sie, bitte nicht, wieviele illegale Gefängnisse in Afghanistan gebaut wurden, die in Vergleich zu Guantanamo ein WiTZ sind.

     

    Also was ich damit sagen möchte ist, dass sogar die Bundeswehr in einem dreckigen Geschäft mitmacht, und die Strategie von Israel und den USA ist es den IRan fertig zu machen und westlich zu besetzen.

    Strategisch gesehen, ist diese REgion sehr Öl-und Erdgas reich sowie auch URAN, daher haben die Gróßmächte großes Intersse an dieser REgion, daher auch der Bundeswehreinsatz, oder bitte sagen sie mir ein GRUND warum die bundeswehr in einem Land ein KRIEG führt, womit es eigentlich nichts aber auch wirklich nichts am hut hat !

     

    UND DIE TALIBAN, also ich bitte sie, wir hatten ein schlimmen Krieg in deutschland, dieser Krieg hat uns bis heute hin geprägt, negativ sowie aber auch positiv, und jetzt überlegen sie wenn dieser Krieg nicht nur 6 ca jahre ging sondern über 30 schlimme Jahre, und erst von den RUSSEN dann von den AMERIKANERN, also 2 Weltmächte, also bitte SAGEN Sie nicht ich sei unwissend, denn was glauben SIE wie gstört die MEnschen dort aufwachsen unter solchen Bedingunen !

  • D
    dasisso

    "Die EU erwägt unterdessen Sanktionen gegen die iranische Führung. "

     

    Dann bitte auch Sanktionen gegen China, Russland und die USA!...ach ja, und gegen uns selbst, denn im Gegensatz zum Iran führt Deutschland (in Afgahnistan) einen Krieg mit unschuldigen Toten und Verletzten!

  • C
    Christian

    Ich finde die Aufregung um den Iran zu einem gewissen Grad berechtigt auf der anderen Seite auch enorm heuchlerisch!Immerhin besteht die Möglichkeit, ja ist es sogar Wahrscheinlich, das die Wahl nicht gefälscht und somit nicht weniger der Wille des Volkes war, als die USA George W.Bush an die Spitze wählte. Und der ist garantiert nicht besser als Ahmadinedschad.

     

    Man könnte auch mal Staaten kritisieren und als Diktatur abstempeln mit denen man große Geschäfte macht, um die es aber was Menschenrechte, Bildung,usw... angeht weeitaus schlimmer bestellt ist! Stattdessen reden alle über den Iran, kaufen ihre Sachen aber "made in China" weil es da (dank miserabler Arbeitsbedingungen/Löhne) billiger ist-> Das ist total Heuchlerisch!

     

    Desweiteren: Es ist, das hat die Geschichte oft genug bewiesen, gängige Praxis sich in die Belange anderer Staaten einzumischen, daher ist die Aussage ausländische Agenten würden hier Gewalt schüren eine reelle Überlegung wert! Wiso soll denn sowas auch nicht passieren...wegen der ach so tollen Moral westlicher Politiker?!?

     

    "Erzfeind" USA hat beispielsweise große Erfahrung mit Puschversuchen und/oder dem Belügen der Weltöffentlichkeit und, das steht fest, GARANTIERT null skrupel und null Moral!

  • A
    Ahorn

    Sehr geehrter DerFuchs,

    so ein Kommentar kann nur aus absoluter Unwissenheit kommen -was ihr Verhalten nicht entschuldigt. Wie können Sie es wagen, die Situation im Iran mit den "Aufständen" in Deutschland zu vergleichen!? Haben Sie schon einmal gehört, dass Demonstranten in Deutschland hingerichtet wurden, weil sie der göttlich legitimierten Angela Merkel durch ihren Protest den Krieg erklärt haben? Oder von deutschen Eltern von Demonstranten, die für die Kugel, die zur Hinrichtung ihres Kindes verwendet wurde eine Rechnung von tausenden Euro bezahlen müssen? DAS ist Elend!Ich habe Kontakte zu Iranern und ich kenne das Leid, das dieses Volk seit 30 Jahren -mit indirekter und direkter Unterstützung des Westens (inkl. Deutschland) durchmacht. Natürlich, auch unser Regime würde sich massiv wehren, wenn es gestürzt werden sollte, und ist ein Machtapparat -das ist hier aber nicht das Thema!Die Lage im Iran zu thematisieren heißt, das eigene Land anzuschauen. Denn dieses Thema geht uns alle an!Die Haltung, der Westen sei böse, die ich aus ihrem unqualifizierten Kommentar heraus höre, ist bei diesem Thema so richtig wie falsch..Die iranische Regierung anzuklagen heißt auch unsere eigene anzuklagen -falls es Sie beruhigt. Und: ohne einen Sturz des iranischen Regimes sind ein Frieden im nahen Osten, sowie die Entmachtung der Taliban kaum möglich!Alles erstrebenswerte Ziele, denke ich. Ich empfehle auch Stop the bomb zu dem Thema.

  • D
    DerFuchs

    Und was macht den Iran besser als Deutschland?

    Schließlich herrschen in unseren Medien auch Zensur und Propaganda z.B. gegen den IRAN, und nicht zu vergessen, dass es hier in Deutschland auch zu Bürgeraufständen kommt, Hamburg, Berlin usw. ... also bitte liebe taz, wie wärs denn mal mit Kritik die nicht immer auf andere zeigt sondern mal auf unser Elend im eigenem LAND!

  • JO
    Jürgen Orlok

    Die Lage ist unübersichtlich!

    Es mag sein ( eher unwahrscheinlich )das die Wahl staatlich gefälscht wurde.

    Eure Aufgabe wäre auch durch Analyse der westlichen Presse mal die Unwägbarkeiten der Berichterstattung zu betonen, statt blind DER Opposition zu glauben ...

    Bei n-tv stand tagelang eine Meldung "Achmadinemaschad ist ein Lügner", Quelle ein twitterer, im Hauptteil.

    Ich könnte ohne zu lügen bei twitter behaupten, "Obama ist ein Massenmörder" oder "Steinmeier ist ein Lügner". Wie lange wäre eine solche Meldung im Haupteil zu finden, obwohl Obama ja immer noch aktiv ist ?

    Es gibt offiziell ein x-hundertmillionen Destabisierungsprogramm der USA gegen den Iran! Wo könnte denn wohl das Geld eingesetzt werden außerhalb direkt terrorstischer Aktionen... oder gibt es etwa eine Haushaltssperre.

    Bei einigen Meldungen verschwinden im Laufe der Zeit Hinweise auf möglicherweise zweifelhafte Quellen, so auch in diesem Artikel.Schön nachzuvollziehen bei CNN !

    Die Meldungen gehören in einen Kontext, da der Leser nicht immer eine starke Affinität zum jeweiligen Thema haben kann (Expertentum) !

    Keine leichte Aufgabe, aber ich bin ja auch kein Journalist ...

  • AA
    Achim Appel

    Es ist höchst bedauerlich, dass die Autoren der ihnen seitens weiterer Vorstandsmitglieder / Bürgervertreter ausführlich erläuterten vielfältigen und grundsätzlichen Kritik von BI und Verein "Bäume am Landwehrkanal" am Vorgehen bzw. der Untätigkeit von Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin (WSA) und Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost (WSD) im Zusammenhang des Jahrhundertprojekts "Zukunftsfähige Landwehrkanal-Sanierung" keinerlei Raum gewähren, sondern unbedarft ignorieren.

     

    Kritisiert wird von den BürgervertreterInnen

    • der fortgesetzte Verstoß des WSA gegen die Transparenz-Vereinbarung in Mediationsverhandlung und Sanierungsplanung,

    sei es, was

    - das nunmehr sechsmonatige Agieren der "Projektgruppe Landwehrkanal";

    - die angeblich neu implementierte Struktur des Projektmanagements des WSA oder auch

    - die kürzliche (3.7.) "Hintergrund-Informationsveranstaltung" für die Politik betrifft, die als geschlossene Veranstaltung unter Ausschluss von BürgervertreterInnen und Presse stattgefunden hat;

    • die Verschleppung der Sanierungsplanung sowohl am Maybachufer in Kreuzberg (abgerutschter Riedel-Anleger nahe Kottbusser Brücke) als auch am Corneliusufer in Mitte, wo das Mediationsforum schon im November '08 bzw. im März '09 Sanierungsvarianten bzw. Pilotstrecken beschlossen hat;

    • der Widerstand des WSA gegen die Erprobung innovativer technischer Verfahren der erschütterungs- und emissionsarmen sowie zeitsparenden Spundwand-Verpressung (Crush Piling / Gyro Piling)

    • die beharrliche Weigerung des WSA, entsprechend der neuen Erlasslage vom Februar 09 seiner Verpflichtung "zu aktiven ökologischen Maßnahmen bei der Wasserstraßen-Unterhaltung über den reinen Verkehrsbezug hinaus" nachzukommen und demgemäß

    - floristisch-faunistische Bestandserhebungen analog der Durchführung eines landschaftspflegerischen Begleitplans zur Sanierung zu beauftragen, wie auch von BezirksamtsvertreterInnen bereits wiederholt gefordert;

    - zu diesem Zweck im Wege der Amtshilfe die übergeordnete Fachbehörde, nämlich die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), in die Sanierungsplanung einzubinden;

    - das Erfordernis eines möglichst beiderseitigen uferbegleitenden Betriebswegs anzuerkennen und diesen dann – im Zeichen von Klimaschutz, umweltfreundlicher Mobilität und nachhaltiger Verkehrsplanung – als Radwanderweg auszubauen, Planung und bauliche Durchführung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abzustimmen und, wie auch im Falle des Teltowkanal-Radwegs, 75 Prozent der Kosten zu tragen bzw. sich in der Akquise entsprechender Fördermittel zu engagieren.

     

    Dass die TAZ in diesem aufwendigen, komplizierten und für die seit nunmehr fast zwei Jahren ehrenamtlich tätigen BürgervertreterInnen höchst kräftezehrenden Mediationsverfahren derart oberflächlich und einseitig schönfärberisch "berichtet", indem sie divergierende Einschätzungen unbekümmert ausblendet, ist gerade dieser Zeitung unwürdig, ein journalistisches Armutszeugnis und dabei durchaus geeignet, dem bürgerschaftlichen Engagement in der Auseinandersetzung mit einer nach wie vor übermächtigen Bundesbehörde, einer verantwortungsscheuen Senatsverwaltung sowie nicht zuletzt der Berliner Stadtnatur und den Interessen hunderttausender direkter AnwohnerInnen dieser innerstädtischen Lebensader zu schaden.

     

    Achim Appel

    2.Vors. "Bäume am Landwehrkanal e.V."

     

    Näheres siehe http://www.landwehrkanal-blog.de

  • EO
    Erika Oczipka

    Sehr geehrter Herr Nirumand,

    warum gibt es wohl seit Wochen kaum Kommentare in der taz zu dem Geschehen im Iran?

    Mir ging und geht es wie vielen anderen, die mit Sicherheit die Entwicklung verfolgen. Welche Worte aber hat man, um sich zu äußern, wenn einem vor Wut über die Hilflosigkeit der iranischen Bevölkerung, oder aus Beklommenheit und Angst die Stimme versagt? Wir sind von fern über die Medien so nah am Geschehen, wie es kaum auszuhalten ist. Und wie nennen wir das Verhalten der westlichen Regierungen? Real-Diplomatie? Ist das nicht eine neue Form von Zynismus?

  • S
    Schulz

    Es ist zwar eine Kinderrechnung,

    aber die 40 Jahre sind eben noch nicht um.

    Wahrscheinlich haengen noch einige der jetzigen Generation im politischen Netzwerk verborgen herum. Sind alle Auslandsstimmen zugunsten Ahmadinedschads auch gezaehlt worden?

    Wie hat das Militaer gestimmt?

    Welche Sonderrechte haben Kleriker (obwohl ich das Wort nicht mag, da es irgendetwas aussagt,

    dem ich nicht zustimme).

    Wie ist das Besoldungssystem, welches Ahmadinedschad belohnt?

    Immerhin sind es 20 Prozent Stimmenunterschiede.

    Kann ja sein, Ahmadinedschad hat 20 Prozent Stimmen weniger und der Verlierer ist der Gewinner? Dann ist der Filter nur anders gesetzt und gelenkt worden. Was zu beweisen waere...

    Zumindest war der Artikel einigermassen verstaendlich, dass politische Einflussnahme der derzeitigen Machthaber auf die Konkurrenz oder Opposition erfolgt, das nicht zu wenig.

    Vielleicht lerne ich mal persisch.

    Was ist die Landessprache?