LESERINNENBRIEFE
:

Offenbarung an Kenntnismangel

■ Betr.: Leserbrief von Till Schelz-Brandenburg zum Artikel „Lärm-Gegner wollen Taten sehen“, taz bremen vom 30. 01. 2013

Bereits heute rollen 224 Güterzüge werktäglich durch Bremen, die meisten davon viel lauter, als der technische Standard es vorsieht. Dass bisher niemand dagegen geklagt hat, spricht für die Leidensbereitschaft der laut amtlicher Expertise 181.000 Bahnanlieger, die am Tage und der „mindestens 91.600 Bahnanlieger“, die nachts von der daraus resultierenden Überschreitung des zulässigen Lärmschutzpegels betroffen sind. (Bericht der SUBV-Verwaltung vom 5.01.2012, Seite 2).

Diesen lärmgeplagten Menschen vorzuhalten, sie forderten einen ‚Auwald für den Bahndamm‘, wenn sie sich gegen politisch geplante zusätzliche Mehrbelastung wehren und mit Hinweis auf vorliegende Studien alternative Möglichkeiten zur Entlastung fordern, ist eine Offenbarung an Kenntnismangel, Ignoranz oder blanker Zynismus. Der Leserbrief beleidigt nicht nur die gute Recherche des Artikels, auf den er Bezug nimmt, sondern er diskreditiert sich selbst. Dass Doktortitel nicht vor geistigen Fehlwahrnehmungen schützen, ist hinreichend bekannt; wenn diese aber mit verbalen Entgleisungen verbunden sind, die Fragen nach strafrechtlicher Prüfung aufwerfen, dann stellen sich weitere Fragen, nicht nur an den Autor des Briefes. Dass dieser Bremen für eine Provinz hält, ist seine Sache; aber einen umtriebigen ehemaligen Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft, der nach einer Legislaturperiode wohlbegründet kein Mandat mehr angestrebt hat, öffentlich als „verkrachten Provinzpolitiker“ zu bezeichnen, ist meines Erachtens beleidigend, üble Nachrede, wenn nicht gar verleumderisch. Was würde der Leserbriefschreiber wohl sagen, wenn er selbst als „verkrachter Leiter der Schachabteilung von Werder Bremen“ bezeichnet würde, was er laut Web-Auskunft bis 2009 war?“  GÜNTER KNEBEL, BREMEN

Beleidigende Äußerungen

Der Leserbrief erinnert doch sehr an die ebenfalls unsachlichen und polemischen Bemerkungen im Bericht „Viel Lärm um die Bahn“ von Dennis Leiffels in „Buten und Binnen“ vom November 2012. Es ist unfassbar, welch beleidigende Äußerungen hier engagierte und wichtige Menschen in unserer Anwohnerschaft ausgesetzt sind. Für mich ist Herr Ruffler einer der wichtigen Menschen auf der Seite der betroffenen Anwohner. Sein Fachwissen und sein Einsatz ist sehr professionell, sachlich und aufklärend.  REINER KREUTZMANN, BREMEN