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Erneuerbare EnergienDie verhinderten Klimaretter

Wer sich eine Solaranlage aufs Dach setzt, muss sich gegen Denkmalschutz, Energiekonzerne oder Bebauungspläne durchsetzen. Warum Klimaschützer in Deutschland scheitern.

Solarzellen auf dem Dach? Das muss erst das Bauamt absegnen. Bild: dpa

Eigentlich wollte Günter Wiechmann das Klima schützen. Nun zittert er vor seinem eigenen Ruin. Sein Vergehen: Er baute auf einem ehemaligen Bauernhaus eine Solaranlage. "Ich habe das als eine sehr gute Sache angesehen", sagt der 62-Jährige. "Für die Bank ist das kein Risiko, für uns ist das kein Risiko, und wir machen etwas für die Umwelt." Doch weil das Haus unter Denkmalschutz steht, soll Wiechmannd die 140.000 Euro-Investition wieder vom Dach nehmen. Denn im niedersächsischen Denkmalschutzgesetz heißt es unter Paragraf 6 Absatz 2: "Kulturdenkmale dürfen nicht zerstört, gefährdet oder so verändert oder von ihrem Platz entfernt werden, dass ihr Denkmalwert beeinträchtigt wird." Wiechmann kann das nicht verstehen.

Genial einfach

"Wenn ich mit so einer Anlage, die überhaupt keinen Lärm und kein CO2 produziert, 7.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen kann - das ist doch was", sagt Wiechmann. "Einerseits zerstört man unsere Umwelt, andererseits ruiniert man Menschen, die was Gutes tun wollen." Er fühlt sich als verhinderter Klimaschützer und ist damit kein Einzelfall.

Dabei erschien ihm der Plan so einfach wie genial: Das Gulfhaus mit einem 1.100 Quadratmeter großen Dach in dem kleinen Dorf Moorriem in Ostfriesland nahe Bremen gehört seiner Schwiegermutter. Schon seit 20 Jahren wurde es landwirtschaftlich nicht mehr genutzt. Die vordere Hälfte wird nach wie vor als Wohnhaus genutzt, für die hintere Hälfte, die ehemalige Scheune aber ließ sich keine weitere Verwendung finden: Als Handwerksbetrieb eignete es sich nicht, da der Fußboden nicht öldicht sei. Und auch eine weitere Nutzung eines so großen Hauses auf dem Land gab es nicht. "Wir wollten ja das Haus erhalten", so Wiechmann. Er schloss mit seiner Schwiegermutter einen Nutzungsvertrag ab und sah eine plausible Lösung: Eine Solaranlage sollte her. Die Fläche sei riesig, das Dach optimal zum Süden geneigt. Das erbringt sauberen Strom, der zudem staatlich gefördert wird. "Damit blieb auch das Haus erhalten. Wir tun also gleichzeitig sogar etwas für den Denkmalschutz."

Nachdem das Amt über drei Monate lang nicht auf seinen Antrag reagiert hatte, was es in den Augen von Wiechmanns Rechtsanwältin rechtlich eigentlich müsste, hat er den Plan in die Tat umgesetzt. "Ich bin zuvor mehrfach zum zuständigen Landkreis Wesermarsch gefahren. Ich hatte den Eindruck, dass die gar nicht wissen, was eine Photovoltaikanlage ist", sagt Wiechmann.

Einige Monate später wurden Amtsmitarbeiter geschickt, um zu gucken, was Familie Wiechmann auf dem Dach installiert hatte. Kurz darauf flatterte eine Anzeige ins Haus, dass man gegen das herrschende Baurecht verstoßen habe.

"Wir haben aus gutem Grund die Baugenehmigung nicht erteilt", sagt Stephan Maaß vom Landkreis Wesermarsch. "Der Landkreis hat es sich nicht auf die Fahnen geschrieben, gegen Klimaschutz zu sein. Aber Klimaschutz kann nicht über allem stehen. Eine Solaranlage kann man überall draufsetzen, die Zahl der Denkmäler ist sehr begrenzt." Die Entscheidung habe man auf der Grundlage eines Gutachtens des Landesamts für Denkmalpflege Niedersachsen getroffen.

"Soalranlagen sind Fremdkörper"

"Im Sinne des Naturschutzes würde ich eine Solaranlage immer befürworten", sagt Reiner Zittlau, Referatsleiter Bau- und Kunstdenkmalpflege, zu dem Konflikt Denkmal- versus Klimaschutz. "Bei Baudenkmälern ist es aber grundsätzlich so, dass Solaranlagen in der Regel ziemliche Fremdkörper für die Dächer sind. Vom Aussehen haben die etwas sehr Technisches." Solaranlagen und die herkömmlichen Dächer könnten eigentlich nicht zusammenkommen. Erteile das Amt jedoch einem Antragsteller den Anlagenbetrieb, müsse man es allen anderen auch erlauben. "Es gibt hunderte oder tausende von Anträgen. Die Dachlandschaft würde sich dadurch wesentlich verändern."

Deshalb versuche das Landesamt mit den jeweiligen Besitzern nach alternativen Standorten zu suchen, etwa Nebengebäuden. Zudem verweist Zittlau auf ganz andere Möglichkeiten, die stattdessen genutzt werden sollten, wie zum Beispiel große Dächer von Gewerbeparks. Zumal der Nutzen auf denkmalgeschützten Häusern eher gering einzuschätzen sei: "Nur drei bis vier Prozent aller Häuser stehen unter Denkmalschutz. Auf allen anderen Gebäuden können Anlagen gebaut werden."

Günter Wiechmann ist nicht der einzige verhinderte Klimaschützer, und Denkmalschutz auch nicht das einzige Beispiel. "Selbst mit der Einschränkung durch den Denkmalschutz gäbe es noch genug Potenziale, die ausgeschöpft werden könnten", sagte Stefan Thomas vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. "Dach und Kellerdecke können isoliert, Fenster erneuert und die Außenwand notfalls von innen gedämmt werden. Wohnungsmieter können allerdings meist nichts für die Dämmung ihres Gebäudes tun. Und im Windenergiebereich schränken manche Bundesländer und Kommunen die nutzbaren Standorte stark ein", sagt der Forschungsgruppenleiter Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik. So wurde besonders seit dem Bericht des UN-Klimarates IPCC vor zwei Jahren viel über Klimawandel geredet, manche tun etwas dagegen. Und manche würden gerne, dürfen aber nicht.

Bei der Windenergie sorgen die Windvorranggebiete für Konflikte. Zahlreiche Landwirte wollen inzwischen ihre großen Flächen für Windräder nutzen. Doch einige Länder und Kommunen wissen dies zu verhindern.

1997 wurde der Nutzung von Windkraft eine Privilegierung eingeräumt. Diese besteht darin, dass Gebiete, in denen Windräder gebaut werden, laut Bundesbaugesetzbuch als Außenbereiche gelten. Eine relevante Entscheidung, da für einen Außenbereich per Definition kein Bebauungsplan notwendig ist. Gleichzeitig wurde jedoch eine Einschränkung festgeschrieben: Länder und Kommunen können Konzentrationsgebiete ausweisen, die sogenannten Windvorranggebiete. Dann kann es als öffentliches Interesse ausgelegt werden, dass nur in diesen Gebieten und nicht woanders Windräder installiert werden. Wie groß diese Konzentrationsgebiete sein müssen, wurde jedoch nicht festgelegt.

"Es spielt eine ganz große Rolle, welche Farbe die Landesregierung hat", sagt der Sprecher des Bundesverbands Windenergie, Ulf Gerder. Im schwarz-gelb regierten Hessen etwa dürfen nur bis zu 0,5 Prozent der Fläche mit Windenergie bebaut werden, was von den jeweiligen Regionalversammlungen vorgegeben wird. Den Auftrag dazu erteilt ihnen die CDU-FDP-Landesregierung im Landesentwicklungsplan. Konkrete Vorgaben liefert dieser nicht. In Ländern wie Brandenburg beispielsweise wird dagegen gleich im Landesentwicklungsplan ein Ziel von neuerdings 2 Prozent vorgegeben.

Der derzeitige Entwurf für den Regionalplan Südhessen sieht lediglich 0,14 Prozent der Fläche für Windenergie vor. "Wir sind der Meinung, dass in einem so verdichteten Gebiet wie dem Rhein-Main-Gebiet nur wenige Flächen in Frage kommen", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzender in der Regionalversammlung, Bernd Röttger. Er befürchtet, dass in manchen Teilen des Bundeslandes "das Landschaftsbild nachteilig verändert" wird. Nachdem jedoch sogar das Landeswirtschaftsministerium den Entwurf zurückgewiesen hat, muss die Regionalversammlung über neue Möglichkeiten für Windvorranggebiete entscheiden.

Würde man in Hessen allein ein Prozent der Fläche ausweisen, ergäbe das nach groben Schätzungen des Bundesverbands Windenergie eine Leistung von 4.200 Megawatt. Derzeit hat Hessen nach einer Erhebung des Deutschen Windenergie Instituts eine installierte Gesamtleistung von gut 500 Megawatt. Auch Baden-Württemberg und Bayern hinken mit gut 400 Megawatt hinterher. Niedersachsen führt die Tabelle mit etwa 6.000 Megawatt an.

Tricks der Energiekonzerne

Manchmal spricht auch gar kein Gesetz gegen Klimaschutzmaßnahmen, und dennoch werden Menschen von deren Durchsetzung abgehalten. Auf solche Fälle weist der Solarenergie-Förderverein Deutschland hin. "Wer ganz stark verhindert, sind die Netzwerkbetreiber", sagt Geschäftsführer Wolf von Fabeck.

Ein Fall ärgert ihn dabei am meisten: Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat und dafür eine Einspeisevergütung erhält, bekommt seit 2007 vom Energiekonzern RWE seine Gutschrift mit folgendem Hinweis geschickt: "Die Auszahlung der Vergütung erfolgt unter dem Vorbehalt der Rückforderung für den Fall, dass das EEG rechtswidrig sein sollte." Für den Fall der Rechtswidrigkeit? Der Solarenergie-Förderverein kann darüber nur den Kopf schütteln. Denn mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz hat die damals rot-grüne Bundesregierung 2000 festgeschrieben, dass die Einspeisung von erneuerbarer Energie ins öffentliche Netz vom Staat gefördert wird. Diese Förderung von derzeit 33 bis 43 Cent pro Kilowattstunde ist für jede Anlage für 20 Jahre garantiert.

Von Fabeck sieht deshalb in dem Zusatz von RWE die klare Absicht, die Kunden und vor allem potenzielle Kunden zu verunsichern. "Man spricht ja im Bekanntenkreis über solche Fälle. Und wer überlegt hatte, eine Photovoltaikanlage zu installieren, lässt es dann vielleicht lieber bleiben, weil er Angst hat, dass irgendwann die Einspeisevergütung nicht mehr gezahlt wird", sagt von Fabeck.

RWE weist den Vorwurf zurück. "Wir zahlen ohne jede Einschränkung", sagt der Sprecher von RWE Rheinland-Westfalen Netz, Wolfgang Schley. Da derzeit in juristischen Kreisen darüber diskutiert würde, ob die EEG-Förderung als Steuer zu erheben sei, erfolge der Hinweis aus "Vorsichtsgründen für die Stromkunden". Allerdings, so muss auch RWE zugeben, sei im Moment kein Verfahren anhängig.

Im Fall Günter Wiechmann ist dagegen ein Verfahren anhängig. Der Ostfriese wartet auf einen Termin, um den Streit vor Gericht auszutragen. Er hatte eine Gegenklage gegen den Landkreis eingereicht, über die nun das Verwaltungsgericht Oldenburg zu entscheiden hat. Er ist fest entschlossen, bis zum Schluss zu kämpfen: "Sollte uns die Anlage verboten werden, muss sie ja auch erst mal jemand herunterholen. Dagegen werden wir uns mit Haken und Ösen verteidigen."

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15 Kommentare

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  • WR
    W. Richter

    Grundsätzlich ist es richtig daß die Netzbetreiber E- Großkonzerne u. Kleinkonzerne blocken wollen wenn sie nicht selbst beteiligt sind.Sie wollen ja ihren eigenen Strom verkaufen.Möchte nicht wissen was da so alles hinter den Amtskulissen läuft. Kann ich ja leider nicht schreiben.Man braucht hier nur an das Kölner Müllkraftwerk denken.

    Trotzdem sollte jeder wenn er kann einspeisen wenn er kann ,und wenns als Hobby ist. Es gibt da schon recht preiswerte Netz-Inverter,und Solarmodule aus China.

    einfach in Google:Grid tie Inverter z.B 2000W ,Solarmodule 250W eingeben.

    Wer viel fragt geht viel irr !

    Jedes Watt zählt,auch für die Umwelt !

    Und Du sparst nicht nur den Kwh Preis auch Öko und Mwst.auf Dauer weil jeder gut verbraucht.

     

    Gruß !

    W. Richter

  • BG
    Bürger G.

    @christoph: Wenn Du schreibst, dass Atomkraftwerke durch den Staat versichert sind, DANN LÜGST DU!

    Lese das entsprechende Gesetz (AtG) und Du wirst feststellen, dass du dummer ideologischer Propaganda von Rot/Grün verfallen bist!

  • M
    marina

    @ Toll: Du hättest Dir dein Argument mit der Nichtakzeptanz der Windräder sparen können, wenn du meinen Beitrag unten gelesen hättest: Daher noch mal ein Zitat daraus "... Hochseewindrad-Bojen (z.B. von www.sway.no etc.) und Wellenkraftwerke (z.B. www.wavedragon.net oder von SRI). Die stören keinen Anblick und brauchen nebenbei auch keine herkömmlich festen Sockel (weil wie Bojen verankert) und könnten allein in einem kleinen Bruchteil der Nordsee sogar den gesamten Strombedarf Europas! decken (nur mal um die Kapazitäten anzudeuten)." Das macht Dein Argument schlicht hinfällig.

  • C
    christoph

    "Der Beitrag der Solarenergie zur deutschen Stromversorgung ist – trotz jahrelanger milliardenteurer Förderung lächerlich gering – gerade einmal 0,5% Anteil! "

     

    über die Förderung die die Atomenergie durch Gratisforschung etc. erhalten hat schweigen wir an dieser Stelle lieber. Darüber, dass die Reaktoren nur über den Staat versicherbar sind (und damit im Falle eines (Stör)Falles noch weitere zig Milliarden an Subventionen erhalten) schweigen wir auch. Über den Zeitraum in dem Probleme bei Lagerung ernste Konsequenzen haben können und wo niemand mehr da ist, der Verantwortlich ist, schweigen wir auch. Ja so ist Atomkraft wirklich der billige, saubere Klimaschutz.

     

    Ansonsten empfehle ich allen Denkmalschützern, sich einmal alte Kirchen anzusehen. Die wurden recht pragmatisch im Lauf der Jahrhunderte immer wieder an die aktuellen Bedürfnisse und Moden der Zeit angepasst. Auch Gebäude ändern sich!

  • C
    christoph

    "Der Beitrag der Solarenergie zur deutschen Stromversorgung ist – trotz jahrelanger milliardenteurer Förderung lächerlich gering – gerade einmal 0,5% Anteil! "

     

    über die Förderung die die Atomenergie durch Gratisforschung etc. erhalten hat schweigen wir an dieser Stelle lieber. Darüber, dass die Reaktoren nur über den Staat versicherbar sind (und damit im Falle eines (Stör)Falles noch weitere zig Milliarden an Subventionen erhalten) schweigen wir auch. Über den Zeitraum in dem Probleme bei Lagerung ernste Konsequenzen haben können und wo niemand mehr da ist, der Verantwortlich ist, schweigen wir auch. Ja so ist Atomkraft wirklich der billige, saubere Klimaschutz.

     

    Ansonsten empfehle ich allen Denkmalschützern, sich einmal alte Kirchen anzusehen. Die wurden recht pragmatisch im Lauf der Jahrhunderte immer wieder an die aktuellen Bedürfnisse und Moden der Zeit angepasst. Auch Gebäude ändern sich!

  • T
    Toll

    Toll recherchiert.

    Der Mann zu Beginn ist wie andere schon sagten, selbst schuld an seiner Misere. Aber statt zu sagen "Man war ich doof" schiebt er die Schuld lieber anderen in die Schuhe. Wenn Dummheit weh tun würde, dann würden wir ihn wohl gerade alle hören.

     

    Die Windkraftanlagen sind mit Vorsicht zu genießen, da sie keiner haben will ausser überzeugten Ökos. Anwohner wollen sie nicht, wegen dem lästigen und krankmachenden Stroboskop Effekt bei unglücklichem Sonneneinfall. Die Gemeinden wollen sie nicht, weil sie sich beim Bau Ärger mit der Bevölkerung einhandeln, also wird es hin un hergeschoben. Die die sie haben wollen betrachten sie als Umweltschonend und die anderen als Geldquelle. Da wir in einer Demokratie leben müssen alle Positionen berücksichtigt werden.

     

    Am lächerlichsten find ich den Teil mit den Energiekonzernen. Da wird am Anfang was von Tricks gesagt mit denen die Konzerne irgenwas verhindern wollen. Nur werden dann in keinem Satz diese Tricks erwähnt. Der Vertragszusatz mit dem EEG ist absolut rechtens. Auch Konzerne müssen sich juristisch absichern, vor allem wenn Bestimmungen plötzlich in Frage gestellt werden, eben wie das EEG.

     

    Solarstrom und Windstrom sind einzig nur wirtschaftlich weil sie massiv subventioniert werden. Die Erbauer der Anlagen haben doch 90% kein Interesse an der Umwelt, sondern nur an das Geld. Die EEG Zulagen die sich die Betreiber in die Tasche stecken, werden nach Gesetz auf alle umgelegt, wie es bereits beschrieben worden ist. Das wiederum führt zu hohen Strompreisen. Da ist nix mit Abzocke durch Konzernen, diese Preise sind vom Staat so gewollt, nur zeigen diese mit den Fingern auf andere.

  • V
    vic

    Was für ein Beamten-Argument:

     

    "Es gibt hunderte oder tausende von Anträgen. Die Dachlandschaft würde sich dadurch wesentlich verändern."

     

    Genau das soll sie auch.

  • T
    thiotrix

    Klimaschutz mit Solaranlagen in Deutschland ist einfach lächerlich!

     

    Der Beitrag der Solarenergie zur deutschen Stromversorgung ist – trotz jahrelanger milliardenteurer Förderung lächerlich gering – gerade einmal 0,5% Anteil! Und dieser armselige Anteil schwankt auch noch sehr stark – kaum erscheinen ein paar Wölkchen am leider nur selten strahlen blauen Himmel, sinkt die Leistung schnell auf 10% und weniger ab. Gut, daß es noch genügend zuverlässige Kraftwerke (Kohle, Gas und Atom) gibt, um diese Schwankungen auszugleichen.

    „Viel Geld für wenig Strom“ lautete der Titel eines kurzen Spiegel-Berichtes (23/2007, S.98). Bitte unbedingt lesen!

    Hier noch mal ein paar Zahlen:

    In 2007 wurde die Stromversorgung in Deutschland durch folgende Energieträger gesichert:

    Braunkohle 24,0%

    Kernenergie 22,3 %

    Steinkohle 22,3 %

    Erdgas 12,0 %

    Heizöl/Sonstiges: 5,1 %

    Wind 6,6 % (aus über 20.000 Windrädern)

    Biomasse 3,7 %

    Wasser 3,4 %

    Solarstrom 0,5 %

    Konventionelle Energien: 85,8 % -Erneuerbare Energien: 14,2 %!

    Die waren Klimaschützer in Deutschland sind die Atomkraftwerke – sie sparen pro Jahr 150 Millionen t CO2 ein!

  • M
    Michael

    Eigenheimbesitzer und andere Investoren (in anderem Zusammenhang würden solche Leute hier wohl als "Bonzen" betitelt) bekommen derzeit ca. 8% jährliche Rendite auf ihr nahezu risikofrei investiertes Kapital.

    Und wer bezahlt dafür? Alle Stromkunden... bloß die energieintensive Industrie ist von der EEG-Umlage ausgenommen! Eine wunderschöne Umverteilung von unten nach oben... aber es geht ja um Klimaschutz!

    Mit dem gleichen "Argument" werden auch Vorschläge für Gegenmaßnahmen abgeschmettert (Einspeisevergütung entsprechend der gefallenen Modulpreise nach unten korrigieren.

    Hier muss man wirklich mal die ideologische Brille abnehmen und sich fragen: rechtfertigt der Zweck (Klimaschutz) wirklich jedes Mittel?

    Zumals es durchaus deutlich billigere und sozialverträglichere Maßnahmen gibt CO2 einzusparen!

    Den "verhinderten Klimarettern" könnte ich übrigens unzählige Projekte nennen, wo Sie mit ihrem Geld für wesentlich mehr CO2-Einsparung sorgen könnten... oder reden wir hier vielleicht doch nur von "verhinderten Renditerettern"?!? ;)

  • MM
    mensch meier

    Der Aufhänger des Artikels ist denkbar lächerlich.

     

    Der Kerl weiß genau, dass er eine Genehmigung braucht, aber baut einfach schwarz. Und das auch noch bei einem Denkmal, bei dem er in den letzten Jahrzehnten gelernt haben sollte, dass jeder Anstrich VORHER genehmigt werden muss.

     

    Dertig sträfliche Dummheit kann nicht genug kosten.

    Ich hoffe, er bekommt auch noch ein kräftiges Bußgeld und darf seine Anlage sofort abbauen.

     

    @ klimaschutzfreund

     

    KEIN Grund darf über allem stehen.

    Genau dadurch sind alle großen Probleme der letzten Jahrzehnte entstanden !

    Beispiele ?

    -> Atomkraft - billiger Strom ,was interessiert Sicherheit.

    -> Großwohnsiedlungen - billiges Wohnen, was interessiert Grün oder Gestaltung?

     

    Klimaschutz ist sehr wichtig, aber der Nutzen dafür muss in einem sinnvollen Verhältnis zur Schädigung anderer Belange stehen.

    Und hier wird das Denkmal scheinbar stark geschädigt, aber dem Klimaschutz nur marginal genutzt (siehe gw1200). Das Ziel des Eigentümers ist vorrangig, wirtschaftlich Gewinn zu erzielen!

     

    Und das braucht nun wahrlich keinen besonderen Vorrang...

  • HM
    Hermann Mahr

    Der Artikel ist ja ganz interessant, es wäre bloß seriöser, wenn darin das Unwort "erneuerbar" in Verbindung mit Energie verwendet würde.

    Energie kann nur umgewandelt, nicht aber erneuert werden.

    Man mag zwar die übliche Argumentation anwenden und sagen:" Was soll's, es weiß doch jeder, was gemeint ist. Es ist aber eine Sprachschlamperei, die bei vielen, denen die Teilnahme am Physikunterricht nicht vergönnt gewesen ist, Irritationen hervorrufen.

  • G
    gw1200

    Diese Fotovoltaikanlagen bringen nichts für die Umwelt aber dafür viel für die Brieftasche des Betreibers. Hier werden Milliarden an Steuergeldern in die Taschen derer gefüllt, die so schon nicht unbedingt knapp an Kleingeld sind.

    Gemessen am finanziellen Aufwand ist die Menge an Solarstrom lächerlich.

  • K
    Klimaschutzfreund

    Klimaschutz darf nicht über allem stehen? Stimmt, denn Klimaschutz MUSS zur Zeit über allem stehen. Nämlich z.B. insofern, dass man abwägt: Klimaschützen oder Kleinkrämerisch irgendwelche Gesetze bescheuert auslegen? Wenn wir nicht bald alle aktiv was zum Klimaschutz beitragen, brauchen wir uns um Denkmalpflege gar nicht mehr kümmern... dann gilt es wohl nur noch Löcher stopfen und nicht pflegen.

  • M
    marina

    @ Ostfrees: Danke für den Hinweis. Aber vielleicht sind in manchem Atlas die Grenzen Ostfriesland nicht so deutlich erkennbar ;-)

     

    Übrigens wusste ich noch gar nicht, dass ostfriesisch so leicht zu verstehen ist (im Ernst). Aus dem Zusammmenhang gerissen hätte ich zwar viele Wörter nicht verstanden, aber im Kontext ist es überraschend einfach.

     

    @llgemein: 1% der Fläche Hessens für Windenergie klingt wenig, ist aber doch eine Menge Fläche. Um Flächenverbau an Land und in unmittelbarer Küstennähe zu vermeiden, finde ich dann doch Aufdach-Solaranlagen besser (allerdings in Südeuropa noch mehr als hier), und Hochseewindrad-Bojen (z.B. von http://www.sway.no etc.) und Wellenkraftwerke (z.B. http://www.wavedragon.net oder von SRI). Die stören keinen Anblick und brauchen nebenbei auch keine herkömmlich festen Sockel (weil wie Bojen verankert) und könnten allein in einem kleinen Bruchteil der Nordsee sogar den gesamten Strombedarf Europas! decken (nur mal um die Kapazitäten anzudeuten).

  • O
    Ostfrees

    Moin, Moin,

     

    dat dörp licht neejt in Ostfreesland un hett dor ook nooit leegen. Man vöörher beter in't Atlas luuren...;)