DIE KLEINE WORTKUNDE

Eine Armbanduhr, also. Das soll, das könnte, so schreiben US-amerikanische Medien, das nächste große Ding werden, das der Computerkonzern Apple neu erfindet. Es war schon einiges in der Diskussion, was diese Sache denn sein könnte – Fernseher zum Beispiel.

Seit Apples Langzeit-Guru Steve Jobs tot ist, sucht der Konzern unter Nachfolger Tim Cook noch nach der großen Idee, die Apple wieder über die Konkurrenz erhebt. Jobs’ Erben suchen, in einem Wort: SERENDIPITY. Dieser Begriff – das Fließende des englischen Begriffs verwandelt das Deutsche zur klotzigen Serendipität – bezeichnet das zufällige Beobachten oder Entdecken von etwas, das ursprünglich gar nicht gesucht wurde, sich dann aber als neue und überraschende Entdeckung erweist. Beispiele für Serendipity sind die Landung des Columbus in Amerika, die Entdeckung der Röntgenstrahlen und des LSD.

Verwendet haben soll das Wort zuerst 1754 der Brite Horace Walpole in einem Brief. Darin schreibt er auch, „Serendipity“ einem persischen Märchen entlehnt zu haben, in dem drei Prinzen des Reiches Serendip auf Bildungsreise gehen und dabei allerlei überraschende Entdeckungen machen. Für Europäer aufgeschrieben hatte die Geschichte 1557 der Italiener Christoforo Armeno. Serendip ist ein alter Name Sri Lankas. Lange gab es also gar kein eigenes Wort für das, was mit „glücklicher Zufall“ nur unzureichend umschrieben ist. Aber wer sucht, der findet schließlich auch. DAS