Klassen-Choreografien

Zeitgenössischer Tanz in Bremens Schulen: Ein Pionier-Projekt, das nun per Papier und DVD dokumentiert ist

Bremen taz ■ In Sachen zeitgenössischer Tanz an Schulen ist Bremen – gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen – in einer Pionier-Position. Organisiert vom „Tanzwerk“ und der „Landesarbeitsgemeinschaft Darstellendes Spiel“ gehen Jahr für Jahr sieben ChoreografInnen in Schulklassen verschiedener Altersstufen und erarbeiten zehn- bis 15-minütige Tanzstücke. Für die Kinder und Jugendlichen ist das in aller Regel ein zuvor völlig unbekanntes Genre.

Ermöglicht durch die vor zwei Jahren gegründete Bremer „Jugend Kunst Stiftung“ konnte nun erstmals eine längerfristige Zusammenarbeit mit den SchülerInnen realisiert werden: Das Ergebnis ist das halbstündige Tanztheaterstück „Querschläge“, das sich mit dem Themenkreis Ausgrenzung, Akzeptanz, Cliquenzugehörigkeit und Mobbing auseinander setzt. Sowohl das Stück als auch der Probenprozess mit den SchülerInnen einer 11. Klasse des Schulzentrums Kurt-Schumacher-Allee sind nun durch eine DVD der Videokünstlerin Monika Beyer dokumentiert.

Gleichzeitig hat Malika Fetter ein Buch herausgebracht, in dem einige der beteiligten 25 SchülerInnen durch Texte (und Zeichnungen) ihre Erfahrungen mit der Konfrontation durch zeitgenössischen Tanz verarbeiten. Das Projekt „Tanz in der Schule“ – genannt „Whirlschool“ – existiert seit 1998 und erreichte nach Angaben des „Tanzwerks“ bislang circa 1.200 SchülerInnen.

Henning Bleyl

„Querschläge“: DVD und Buch sind über das im Kulturzentrum Lagerhaus ansässige „Tanzwerk“ zu beziehen. Kontakt: ☎ 0421/76 228.