Vormerken
: Nun ja: So ein wenig Nationalismus macht den Sport doch erst schön

Unos United: Performance im Martin-Gropius-Bau mit anschließendem Rundgang über den Potsdamer Platz und zurück,Sonntag, 20. November, ab 14 Uhr

Sport ist natürlich Mord, und Sportwettbewerbe sind nur eine ritualisierte Form, um sich mit irgendwelchen Gegner zu messen und die dann auszumerzen, ratz-fatz und ohne Pardon … weshalb man sich solche Sachen ja so gern anschaut. Da passiert wenigstens noch was. Wobei zur Ehrenrettung des Fußballs doch gesagt sein muss, dass der zuallererst ein ergebnisoffenes Spiel ist. Heißt: Ein gütliches, beiden Seiten das Gesicht wahrendes Remis ist immer drin. Nur in Ausscheidungswettkämpfen wird der Fußball schließlich so zugerichtet, dass einer symbolisch sterben muss, was dann zu Szenen wie gerade am Mittwoch in Istanbul führen kann. Nationalismus, Selektion und Opportunismus sind auch die Stichworte, um die sich die Performance-Trilogie „Alle Samt Angst“ von Unos United gruppiert, die der Künstler Volker März im Rahmen der „Rundlederwelten“-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau organisiert. Am morgigen Sonntag gibt es den zweiten Teil: Nach einer kurzen Deklamation im Gropius-Bau ziehen die Darsteller mit türgroßen Radiergummis samt Bewegungsliedern und minimalistischer Ernsthaftigkeit durch die Stadt. Irritierende Interventionen, zur Erinnerung, dass da im nächsten Jahr eine Fußball-WM in Deutschland stattfindet. TM