Gesundheit und Gerechtigkeit

Experten haben eine Steuererhöhung auf Alkohol und Tabak zur Finanzierung einer besseren Gesundheitsvorsorge für arme Menschen gefordert. Die Prävention solle das Gesundheitssystem gerechter machen, sagte der Gesundheitsökonom Karl Lauterbach (SPD) beim Kongress „Armut und Gesundheit“ in Berlin. Mehr Steuern auf gesundheitsschädliche Produkte könnten für gezielte Maßnahmen in Betrieben, für Arbeitslose oder Migranten eingesetzt werden, sagte Alfons Schröer vom Bundesverband der Betriebskrankenkassen. Mit traditionellen Vorsorgeangeboten werde derzeit vor allem die Mittelschicht erreicht. Notwendig seien „soziallagenbezogene Präventionsangebote“, die die spezifische Situation etwa von Kindern und Jugendlichen, Alten oder allein Erziehenden berücksichtigen. „Prävention bildet die Grundlage für den Abbau der Chancenungleichheit im Gesundheitssystem“, sagte Lauterbach. Geringverdiener hätten derzeit nur eine Chance von 60 Prozent, das Rentenalter zu erleben. EPD, TAZ