UNTERM STRICH

Die über Wochen im Iran festgehaltene Offenbacher Künstlerin Parastou Forouhar durfte das Land gestern verlassen. „Ich habe meinen Pass am Samstag zurückerhalten“, sagte Forouhar der Financial Times Deutschland in Teheran. Die in Offenbach lebende Forouhar reist jedes Jahr in den Iran, um ihrer 1988 im Iran vom Geheimdienst ermordeten Eltern zu gedenken. Als sie am 5. Dezember abreisen wollte, wurde ihr iranischer Reisepass eingezogen.

Die Künstlerin sagte nun, ihr Pass sei ihr nach einem schikanösen Gespräch ausgehändigt worden. „Es war ein Abschreckungsversuch, um mich davon abzuhalten, meinen Weg weiter zu gehen. Ich soll es mir zweimal überlegen, ob ich wie bisher wieder in den Iran einreise.“ Forouhar verfolgt die Aufklärung des Mordes an ihren Eltern.

Zu Weihnachten kommt ein wenig Kirchenschelte gerade recht, ist es doch die Zeit des größten Publikumsandrangs. Christoph Schlingensief, als Regisseur sehr an Ritualen interessiert, hat nun einen „Wimmerton“ in den christlichen Kirchen beklagt. Zwar gebe es in den Gemeinden unzählige wunderbare Mitglieder und gute Hilfsprojekte, sagte er dem Magazin Cicero. „Im Großen und Ganzen habe ich aber das Gefühl, dass die Kirche mir keine Freude vermittelt“, kritisierte der 1960 in Oberhausen geborene Regisseur. Sowohl die katholische als auch die protestantische Kirche hätten sich „auf eine Art Abgesang“ eingelassen.

Freude verbürgt in diesem Zusammenhang offensichtlich der Supermarkt: Die evangelische Kirche hat ihre Wiedereintrittsstelle im Kaufhaus in Posthausen bei Bremen mit einem Rekord geschlossen. Zwischen dem zweiten und dem vierten Adventswochenende seien 59 Menschen wieder in die Kirche eingetreten, sagte Mitinitiatorin und Pastorin Constanze Ulbrich. Die Wiedereintrittsstelle wurde im fünften Jahr auf dem Gelände der Kaufhausstadt „Dodenhof“ organisiert und hatte in der Adventszeit jeweils freitags und sonnabends geöffnet.