WAS MACHEN EIGENTLICH ... die Alt-Antifas?
: Trends in der Namensgebung setzen

An der Namensgebung linker Gruppen lassen sich stets gewisse Trends erkennen. Während in den 70er-Jahren immer ein K (für Kommunismus) im Namen auftauchen musste – daher auch die Bezeichnung „K-Gruppen“ –, hatte die Namensgebung ein Jahrzehnt später in der Regel einen appellativen Charakter: „avanti“, „vorwärts“, „auf, auf“, „ruckzuck“ oder auch „go“ lauteten die Zusätze in den späten 80er-Jahren. In den letzten Jahren scheinen sich die Gruppen mit dem Wort „links“ zu begnügen („Linkspartei“, „Antifaschistische Linke Berlin“ oder „Linksruck“).

Nun könnten die eigentlich in die Jahre gekommenen Alt-Antifaschisten einen neuen Trend lostreten: Einen Retrotrend, um es genau zu sagen. Eine Hommage an die späten 40er-Jahre.

Am Samstag haben sich in Hohenschönhausen die Berliner Vereinigung ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstandskampf, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener“ (BV VDN e. V.) und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Landesvereinigung Berlin e. V., kurz VVN-BdA, zu einer gemeinsamen Organisation zusammengeschlossen. Ihr neuer Name: Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Mit der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten gebe es nun eine generationsübergreifende Organisation in der Stadt, in der nach Angaben des Sprechers der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Landesvereinigung Berlin e. V., Ronny Ziller „etwa 1.200 antifaschistische Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, NS-Überlebende und deren Angehörige sowie jüngere Antifaschistinnen und Antifaschisten vereint sind“. Fehlt nur noch der Zusatz „auf, auf“. Dann säßen sicherlich auch die Antifas der 80er-Jahre mit im Boot. flee

FOTO: ARCHIV