neue wahrheit-aktion: wm 2006 ohne beckmann!
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Am vergangenen Samstag war es wieder so weit. In der ARD-„Sportschau“ durfte der ahnungsloseste aller Sportreporter das Spitzenspiel Bielefeld gegen Bayern kommentieren: Reinhold Beckmann. Prompt säuselte Beckmann seine Lieblingsphrase in den Äther und entdeckte als Einziger im Stadion „das große Herz der Bielefelder“. Für Beckmann ist nur eins wichtig: Jede Mannschaft, sei es eine afrikanische oder südamerikanische, selbst eine westfälische muss „Herz“ oder gar ein „großes Herz“ haben. Was angeblich Gefühl ausdrücken soll, ist allerdings eiskalte Berechnung. Die vermeintliche Sympathie mit dem Schwächeren soll sich auf Beckmann selbst übertragen. Und die hat er auch bitter nötig. Denn außer Gefühligkeit hat er nichts zu bieten. Beckmann kommentiert nicht das Spielgeschehen, Fußball interessiert ihn auch überhaupt nicht. Das taktische Konzept eines Trainers versteht er sowieso nicht. Gelungene Kombinationen eines Teams oder herausragende Aktionen einzelner Spieler bekommt er gar nicht mit. Lieber liest Beckmann vorbereitete Zettel mit halbgaren Hintergrundinformationen ab, die ihm eine Hilfskraft anreicht. Statt am Ball zu bleiben, faselt er dann von der Großmutter des Spielers X, die in der vergangenen Woche beim Friseur Y gewesen sei … – während gerade ein brillant herausgespieltes Tor fällt. Schluss mit diesem Horror! Niemand kann den notorischen Zettelableser und Herzschmerzmann mehr ertragen! Lasst uns Beckmann stoppen! Zumindest bei der WM 2006. Deshalb startet die Wahrheit jetzt eine neue Aktion: „WM 2006 ohne Beckmann!“. Schreiben Sie, liebe Wahrheit-Leser, eine Postkarte an: Die Wahrheit, taz – die tageszeitung, Kochstraße 18, 10969 Berlin. Unterstützen Sie uns und alle Freunde des Fußballs: Wir wollen eine WM 2006 ohne Beckmann!