Gewalt bei Wahl in Ägypten

KAIRO afp ■ Gewalt und Einschüchterung von Oppositionsanhängern haben die zweite Runde der Parlamentswahl in Ägypten am Sonntag überschattet. In der Hafenstadt Alexandria töteten Schläger der regierenden NDP von Präsident Husni Mubarak den Fahrer eines unabhängigen Kandidaten, wie Nichtregierungsorganisationen berichteten. In mehreren Städten lieferten sich bewaffnete NDP-Anhänger Auseinandersetzungen mit Unterstützern der oppositionellen Muslimbruderschaft. Beobachter seien daran gehindert worden, Wahllokale zu betreten, mehrere seien festgenommen und geschlagen worden, hieß es. Kurz vor Beginn der Wahl nahm die Polizei rund 200 Muslimbrüder fest. Bei der ersten Wahlrunde in acht Bezirken am 9. November war die offiziell noch verbotene, aber tolerierte Muslimbruderschaft stärkste Kraft der Opposition geworden.