MEDIKAMENTE
: Psychopharmaka im Flusswasser

WASHINGTON | Vom Mensch ausgeschiedene Medikamente können in der Umwelt selbst in kleinsten Mengen noch erhebliche Wirkungen entfalten. So zeigt eine im Fachjournal Science veröffentlichte Studie aus Schweden, dass Psychopharmaka im Wasser die Verhaltensweisen von Fischen verändern. Forscher an der Universität Umea hatten die Auswirkungen eines Mittels gegen Angstzustände auf Flussbarsche untersucht. Als Ergebnis kam heraus, dass das Psychopharmakon die Fische asozialer und risikofreudiger machte. Die Forscher hatten zunächst die Konzentration des Wirkstoffs Oxazepam unterhalb von Klärwerken in schwedischen Flüssen gemessen. Barsche, die dann im Experiment einer entsprechenden Menge ausgesetzt wurden, veränderten dem Bericht zufolge rasch ihr Verhalten. Die Schwarmfische wurden asozialer, indem sie sich von ihren Artgenossen entfernten. Damit setzten sie sich einem erhöhten Risiko aus, von ihren Feinden gefressen zu werden. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine ganze Reihe von Medikamenten, die über Abwässer in Flüsse und Seen gelangen, negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. (afp)