RECHSTPHILOSOPH DER BÜRGERRECHTE
: Ronald Dworkin ist tot

LONDON | Einer der bekanntesten Philosophen der USA ist tot. Ronald Dworkin starb am Donnerstag im Alter von 81 Jahren in London. Dworkin wurde vor allem durch seine Theorie des „law as integrity“ bekannt. Darin wandte er sich gegen den sogenannten Positivismus, der Rechte nur dann als gegeben anerkennt, wenn sie in Gesetzestexten festgehalten sind, etwa in Grundrechtekatalogen. Dworkin vertrat die Ansicht, dass jeder Mensch natürliche Rechte habe, die nicht extra festgeschrieben werden müssten: die grundlegenden Menschenrechte und die Würde des Menschen. Aus dieser These leitete er ab, dass sich Recht auf Moralprinzipien gründen müsse und nicht einfach auf Präzedenzfälle und Logik. Dem entsprechend hatten seine Theorien in der Diskussion über Bürgerrechte erheblichen Einfluss. (dpa, taz)