nordpol: Der Tag X

Gestern war es soweit: Ein Zug kam in Dannenberg an, LKWs brachten Atommüll ins Zwischenlager Gorleben. Die taz nord dokumentiert die letzten Minuten.

Der Castor rollt und rollt. Der Medienticker der Anti-Atom-Aktivisten hält die Daheimgebliebenen auf dem Laufenden. „Mo, 21.11.2005, 8.50: Auf den Bahnschienen der Strecke befinden sich auf der Lüneburger Seite von der Ostumgehung ca. 6-10 Leute. Es besteht ein massives Polizeiaufgebot mit Pferden, Hunden und vielem mehr.“ Bereits knapp sechs Stunden später ein friedlicheres Bild: „14.44: Gemütliches Beisammensein in Gorleben. Nachschub an netten Leuten erwünscht.“ Um 16 Uhr bespringt eine Kuh ein Polizeifahrzeug, nicht weit entfernt davon bereitet sich eine Band für ihr abendliches Konzert vor. Alles gut vor Gorleben? Mitnichten. Die letzte Schlacht war bei Redaktionsschluss noch nicht geschlagen. Und auch wenn Stubenhockerei auf www.castor.de angeprangert wird – „Widerstand gehört an die Schiene und auf die Strasse!“ – kuscheliger ist es in beheizten Redaktionsräumen allemal.