Serbien beantragt EU-Beitritt

SCHWEDEN Staatspräsident Tadiç übergibt Dokument an Ratspräsident Reinfeldt

STOCKHOLM afp/dpa | Serbien hat am Dienstag offiziell die Aufnahme in die Europäische Union beantragt. Der serbische Präsident Boris Tadiç übergab den Antrag in Stockholm dem schwedischen Ministerpräsidenten und amtierenden EU-Ratsvorsitzenden Fredrik Reinfeldt.

Als wichtigstes Hindernis für die Aufnahme in die EU gilt das Schicksal des wegen Kriegsverbrechen gesuchten Militärchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladić. Nach ihm wird seit 1995 wegen Verbrechen im Bosnienkrieg erfolglos gefahndet.

Der Antrag erfolgt neun Jahre nach dem Sturz des serbischen Präsidenten Slobodan Milošević, der später wegen Kriegsverbrechen vor das Haager UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien gestellt wurde. Beobachter rechnen mit einem EU-Beitritt Serbiens für die Zeit zwischen 2014 und 2018. Aus dem früheren Jugoslawien gehört Slowenien der EU an. Die 27 Länder der Union verhandeln zudem mit Kroatien. Mazedonien und Montenegro haben die Aufnahme beantragt. Noch nicht vollzogen ist dieser Schritt von Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo.

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