Kommentar Stadtbahn: Zehn Jahre zu spät

Mit zehn Jahren Verspätung soll die Stadtbahn eingeführt werden - ein nachträgliches Armutszeugnis für die ewig gestrigen Verkehrspolitiker früherer Zeiten.

Nun soll es also endlich doch was werden mit dem intelligenten Personennahverkehr in Hamburg. Mit zehn Jahren Verspätung soll die Stadtbahn eingeführt werden - ein nachträgliches Armutszeugnis für die ewig gestrigen Verkehrspolitiker früherer Zeiten.

Auch die SPD hatte sich zu rot-grünen Zeiten lange gegen das Projekt der GAL gewehrt. 2001 lagen die Planungen zwar vor, nach der Bürgerschaftswahl im September sollte die Planfeststellung beginnen. Doch dann kamen die CDU und Schill und erklärten, unter dem Beifall der Bleifußfraktion aus Handelskammer, ADAC und Bild, die Stadtbahn zum autofeindlichen Folterinstrument.

Letztlich ist es die Klimadebatte, die der GAL nun half, das ökologisch und ökonomisch sinnvollste aller innerstädtischen Verkehrsmittel in den schwarz-grünen Koalitionsvertrag hineinzuschreiben. Und weil die Gefahren des Klimawandels inzwischen sogar von den härtesten Betonköpfen nicht mehr zu leugnen sind, darf die Bahn für die Stadt nun auch gebaut werden.

Das ist ein Anfang, was folgen muss, ist klar: Autofreie Siedlungen, Tempo-30-Zonen, Radfahrstreifen, Velorouten, die Umweltzone, die City-Maut - und nicht erst nach einem weiteren Jahrzehnt des Stillstandes.

Die Zeit zu handeln ist heute, nicht übermorgen.

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