Enttäuschung über Fußball-WM: Nigerias Nationalelf suspendiert

Überraschend hat der Präsident von Nigeria den nationalen Fußballverband aufgelöst. Die Nationalmannschaft darf zwei Jahre lang an keinen Turnieren teilnehmen.

Enttäuscht von der WM: Nigerianische Spieler nachdem die Mannschaft aus dem Turnier ausschied. Bild: ap

BERLIN dpa/taz | Nigerias Fußballnationalmannschaft ist für zwei Jahre von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen worden. Das gab Staatspräsidenten Goodluck Jonathan überraschend bekannt und löste auch den nigerianischen Fußballverband (NFF) auf. Grund dafür sei die schlechte Leistung bei der Fußball- Weltmeisterschaft in Südafrika.

Der nigerianischen Zeitung "Vanguard" zufolge soll sich Jonathan bei einem Treffen mit Sportminister Ibrahim Bio enttäuscht über die schwache Leistung der "Super Eagles" geäußert haben. Das Präsidium des NFF wurde nun zu einem klärenden Gespräch in das Sportministerium geladen.

Seit der Weltmeisterschaft 1998 hat die nigerianische Fußballmannschaft kein Turnier-Spiel mehr gewonnen. Mit sichtbarer Enttäuschung wurde auch diese Weltmeisterschaft aufgenommen, welche sie als Gruppenletzte beendeten und damit die vorzeitige Heimreise antreten mussten.

Erst im Februar wurde Trainer Shaibu Amodu gefeuert und Lars Lagerbäck angeheuert: So hatte der Schwede nur vier Monate Zeit für die WM-Vorbereitung. Dennoch versprach ein Geschäftsmann dem nigerianischen Team eine Million Dollar für einen Sieg im ersten WM- Spiel gegen Argentinien. Zusätzliches Geld hatte Nigerias Senats-Präsident David Mark ausgelobt. Er wollte für jeden Sieg weitere 100.000 Dollar für die Mannschaftskasse spendieren.

Die Fifa hat noch keine offizielle Nachricht über die Suspendierung erreicht, bekundete aber erneut ihre Position zur politischen Einmischung in den Fußball. Der Fußballweltverband wehrt sich vehement gegen politischen Einfluss, um die Autonomie des Fußballs und deren Verbände zu wahren. Mehrfach sind aus diesem Grund schon nationale Verbände suspendiert worden. Zuletzt hatte Fifa-Präsident Joseph Blatter gedroht deshalb die französische Mannschaft auszuschließen, nachdem das schlechte Abschneiden der Mannschaft zu einem politischen Skandal wurde.

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