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Oh mann.
Gernot Knödler wie er schreibt und lebt. Upper Middle Class Fantasien und abstruse Zuschreibungen:
"Das ist gut so, auch wenn dafür Bäume gefällt werden mussten. Menschen mögen gegliederte Landschaften. Ein wildes Dickicht mag etwas für Jäger und Biologen sein - für Leute, die sich einen Blick dafür angeeignet haben. Ein Städter kann mit einem Park mehr anfangen."
Die Städter mögen Parks lieber? Ein blödes (völlig unbelegbares) Schein-Argument für die Umstrukturierung Wilhelmsburgs. Aber es geht weiter:
"Dieser Park wird überdies Menschen von nördlich der Elbe anziehen. Sie werden mit der Barkasse angetuckert kommen und feststellen, dass Wilhelmsburg nicht aus verrotteten Hochhäusern und Kampfhund-Übungsplätzen besteht. Der Park, vorausgesetzt dass er gepflegt wird, und die neue Mitte werden den WilhelmsburgerInnen helfen, sich als Einheit zu fühlen und stolz auf ihren Stadtteil zu sein."
Ok. Die meinungsführende Mittelklasse traut sich ins dann aufgehübschte Wilhelmsburg (zunächst als Touristen)und findets nicht mehr schlimm. Genau das, auch wenn Knödler es nicht versteht, ist elementar für Aufwertungsprozesse, die grundlegend auf sowas Irrationalem wie Image beruhen. Nur undifferenzierte Journalisten und schwarz-weiss Denker haben bei Wilhelmsburg die Kampfhunde im Kopf (ein schlichtes pars pro toto-Denken). Dass Wilhelmsburg schon immer mehr als das war und ist, wird absichtlich verschwiegen, damit die Aufhübschung auch Sinn macht.
ICh habe nichts gegen Veränderungen, die das Leben der Wilhelmsburger besser macht (und da ist die Zerstückelung der Siedlungen sicher ein Problem), aber der Sinn darf dabei niemals sein, dass dann auch die vorher vom aufgebauten Grusel-Image verschreckten Nicht-Wilhelmsburger, als quasi Touris hingehen sollen und alle an ihren LIppen hängen bis sie sagen: "ist ja doch ganz nett hier!". Deswegen halte ich die Hoffnung Knödlers, dass die Wilhelmsburger nach dem Umbau stolz auf "ihre neue Mitte" (die eigentlich nicht für sie konzipiert ist) sein werden, für unwahrscheinlich.
Ich glaube auch nicht, dass Wilhelmsburg so aufgewertet werden kann wie die Schanze, dafür ist der Verkehr dort viel zu krass, aber das massiv an den Bedürfnissen der Menschen dort vorbei dennoch aufgewertet wird, ist doch offesichtlich (Hybrid-Häuser, kluge Häuser, futuristisches Versuchsfeld).
Und natürlich werden nicht die Mietshochhäuser zu hippen Plätzen, aber das komplette Reiherstiegviertel und nahezu alle Neubauvorhaben orientieren sich nach oben - hin zu neuen, sozial und materiell besser gestellten zukünftigen Bewohnern.
Leider will Knödler dies nicht sehen - da blenden die sicehr teilweise interessanten IBA und IGS-Ideen.
Die Hisbollah-Miliz bestätigt den Tod ihres langjährigen Anführers Nasrallah. Israel rechnet mit einer Vergeltungsaktion durch die Terrormiliz.
Kommentar Wilhelmsburger Mitte: Chance für die Peripherie
Die Neugestaltung wird helfen, die Stigmatisierung des Stadtteils zu beenden: Auch nördlich der Elbe wird man zur Kenntnis nehmen, dass Wilhelmsburg nicht aus Kampfhund-Übungsplätzen besteht.
Die Gartenschau und Bauausstellung (IGA/IGS) 2013 nehmen allmählich Form an, und es zeigt sich: Das kann ganz schön werden und auch interessant. Die Neugestaltung wird dazu beitragen, die Stigmatisierung Wilhelmsburgs zu beenden.
Mit der Gartenschau wird das grüne Meer zwischen Mengestraße und Kornweide gestaltet. Das ist gut so, auch wenn dafür Bäume gefällt werden mussten. Menschen mögen gegliederte Landschaften. Ein wildes Dickicht mag etwas für Jäger und Biologen sein - für Leute, die sich einen Blick dafür angeeignet haben. Ein Städter kann mit einem Park mehr anfangen.
Dieser Park wird überdies Menschen von nördlich der Elbe anziehen. Sie werden mit der Barkasse angetuckert kommen und feststellen, dass Wilhelmsburg nicht aus verrotteten Hochhäusern und Kampfhund-Übungsplätzen besteht. Der Park, vorausgesetzt dass er gepflegt wird, und die neue Mitte werden den WilhelmsburgerInnen helfen, sich als Einheit zu fühlen und stolz auf ihren Stadtteil zu sein. Dabei ist allerdings noch die Frage, wie belebt dieses neue Zentrum sein wird, gerade am Abend.
Vor einer Gentrifizierung dürften die Leute in den Hochhäusern keine Angst haben. Im Gegenteil: Das sichtbare Zeichen, dass sich der Senat um den Stadtteil kümmert, wird ihnen guttun.
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Kommentar von
Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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