Bundeswehr sendet auf YouTube: Sanftes Armee-TV
Bunte Optik, sachlicher Ton: Die Bundeswehr versucht seit Montag selbst zu definieren, wie sie im Netz gesehen wird - mit einem eigenen YouTube-Kanal.
Die Bundeswehr hat am Montag einen eigenen "Youtube"-Kanal gestartet. In sechs Kategeorien können die User rund 80 Beiträge sehen, die man direkt vom eigenen Sender "bwtv" produzieren ließ.
Intern heißt es, man wolle mit dem Angebot "ein umfassendes, realistisches und vor allem transparentes Bild über den Alltag der Bundeswehr" schaffen, das möglichst "nah an der Einsatzwirklichkeit der Soldaten" sein soll.
Thematisch kreisen die Spots hauptsächlich um Einsätze, Ausbildung und Dienst innerhalb der Bundeswehr. Während man sich stilistisch für eine betont sachliche, am Nachrichtenstil orientierte Berichterstattung entschied, knüpft die Aufmachung der Seite vor allem an die gängige Youtube-Ästhetik an: sehr bunt, viele kleine Fenster, Kommentarfunktion.
Vor Hintergrund der aktuellen Debatten um Wehrpflicht und Afghanistaneinsatz soll die Präsentation auf der jugendaffinen Internetplattform wohl eine Art Imagekampagne sein. Oder der Versuch, selbst zu definieren, wie die Bundeswehr im Internet gesehen wird.
Denn was derzeit unter dem Schlagwort "Bundeswehr" auf Youtube im Umlauf ist, behagt den Offiziellen der Armee oft nicht: Da finden sich dann mit treibender Rockmusik unterlegte Amateurfilmchen, die wahlweise junge Männer oder bullige Maschinen im Einsatz zeigen. Wären sie von der Bundeswehr, müsste man sie propagandistisch nennen. Das Militär hätte es gern etwas weniger martialisch.
Leser*innenkommentare
Doc Mison
Gast
Die Beste PR der Bundeswehr ist eh diese: http://www.youtube.com/watch?v=n7wd-oRWBFA
da braucht's keinen eigenen Channel....XD
Oberst Zack
Gast
wie gefällt euch der noie Kanal ?
Sebastian
Gast
@Heinz
Wo hast du denn geguckt? Ich seh da nicht viele mit dem Geburtsjahr 1988.
Gurken Toni
Gast
Ich finde es gut, dass die BW sich um ein positiveres Bild in der Öffentlichkeit bemüht. Grade die Masse an rockig unterlegten Panzerfahrt u.ä. braucht eine glaubwürdige Gegendarstellung des Alltags der Truppe.
Ich finde, unabhängig ob man denen oder jenen Krieg nun befürwortet oder ablehnt, brauchen die Menschen, die ihr Leben in unser aller Namen riskieren mehr Rückhalt in der Gesellschaft. Vllt. kann ein positiveres Bild der BW in der Öffentlichkeit dazu beitragen, dass ein Soldat nach dem Grauen des Krieges wenigstens zu Hause keine Anfeindungen mehr fürchten muss.
Heinz
Gast
Ich fand das Propagandafernsehen (Humanitärer Krieg!) in den Warteräumen bei der Musterung schon so schrecklich. Das sie das jetzt bei Youtube einstellen macht es nicht besser und auch nicht richtiger. Aber das schöne ist ja, dass man da "Rückmeldung" in Form von Daumen hoch bzw. runter geben kann.
Auch interessant, dass bei den Abonnenten des Kanals erstaunlich viele Nicknames mit 88 oder ähnlichen Codes sind.