Die Hodenprellung

Guten Tag, Herr Zvjezdan M., was führt Sie zu mir? Ah, Sie sind Fußballspieler, und Sie haben gegen den 1. FC Nürnberg gespielt. Soso. Und der Torwart der Nürnberger, der Raphael S., hat Ihnen… Was? Zwischen die Beine getreten, mit Schmackes, und von hinten? Eieiei. Deswegen kommen Sie zu mir, zum Urologen. Hat der Mannschaftsarzt geraten, weil der als Orthopäde kein Spezialist für diese Dinge. Hat er Recht. Er hat den Hoden gekühlt, das war richtig.

Austreten tut weh, und Vögeln geht nicht. Ist nicht schön.

Lassen Sie mal sehen. Hm. Schillert in allen Farben, Hämatome überall, ich kann was tasten, nein, das geht wieder weg. Sie haben das auch getastet und dachten, es sei Krebs? Ist es nicht. Tut das weh? Tut mir leid, nächstes Mal bin ich vorsichtiger. Und das? Tut auch weh. Hm. Ultraschall.

Hodenprellung. Herr M., das ist eine Hodenprellung. Passiert, trotz Suspensorium. Warum Sie das weiterhin tragen sollen, das Suspensorium, auch wenn es nicht gegen Tritte schützt? Weil Sie ohne Suspensorium wahrscheinlich eine Hodenruptur, einen Riss der Hoden, hätten. Dann reißt die Tunica albuginea, eine den Hoden umgebende Haut. Hoden sind sehr empfindlich. Sie kriegen ‘ne Salbe, draufschmieren. Das machen Sie am besten selbst. Und Sie kriegen eine spezielle Unterhose. Ich weiß, fühlt sich komisch an. Hilft aber. Weil der Hoden hoch gelagert wird. Darüber ziehen Sie ihre Shorts. Kein Training, laufen, wenn es nicht mehr weh tut. Hoch lagern, kühlen.

So was passiert, wenn Radfahrer den Lenker in die Hoden bekommen. Schlecht geschützte Hobbyeishockeyspieler den Puck dumm erwischen, Handballer den Ball mit Karacho in den Unterleib kriegen. Hodenprellung. Und so was kann dauern. Etwa drei Wochen. ROR