Blindgänger vertreibt Bürger aus der Stadt

EVAKUIERUNG Wegen einer Bombenentschärfung räumten in Vechta Tausende ihre Wohnungen

Wegen eines Bombenblindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg haben am Sonntag in Vechta tausende Bürger ihre Wohnungen verlassen müssen. Ein Alten- und ein Pflegeheim sowie zwei Gefängnisse wurden komplett, ein Krankenhaus teilweise geräumt. Insgesamt waren 8.500 Menschen von der seit Monaten geplanten Aktion betroffen.

Anders als von der Stadt erhofft, konnte der Blindgänger nicht an Ort und Stelle entschärft werden. Der Kampfmittelräumdienst brachte die Zehn-Zentner-Bombe per Tieflader an einen eigens eingerichteten Sprengplatz und zündete sie dort am Nachmittag. Die Evakuierung hatte am frühen Morgen begonnen.

Während viele Vechtaer Bürger die Situation nutzten, um Ausflüge zu unternehmen, hatten die Insassen der beiden Vechtaer Gefängnisse keine Wahl. Die 140 Frauen und 320 Männer wurden per Bus in Gefängnisse nach Hannover, Oldenburg und Meppen gebracht, wo sie die Zeit mit Sport, Fernsehen, Gesellschaftsspielen und gemeinsamem Kochen verbrachten. Auch die Mitarbeiter der beiden Justizvollzugsanstalten mussten die Gebäude verlassen.  (dpa)