Sparkassen-Gruppe grübelt über Problemfälle im Norden

BANKEN Erste Überlegungen zu Hilfszahlungen an die Sparkassen in Schleswig-Holstein bestätigt

Die Sparkassen-Finanzgruppe stellt sich auf Hilfszahlungen für schwächelnde Institute in Schleswig-Holstein ein. Es sei wahrscheinlich, dass die Sparkassen im Norden irgendwann Unterstützung benötigten, um die strengeren Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Agentur Reuters. „Bisher handelt es sich um Überlegungen in einem sehr frühen Stadium“, sagte ein Sparkassen-Vertreter. Belastbare Zahlen zum Kapitalbedarf und konkrete Gespräche gebe es allerdings noch nicht.

Das Wirtschaftsmagazins Capital verbreitet die Nachricht, dass die Sparkassen-Finanzgrupp die Gewährung von Kapitalhilfen für die schleswig-holsteinischen Sparkassen an harte Bedingungen knüpfe. So sollen die 14 Institute im Norden ihren Anteil von 5,3 Prozent an der krisengeschüttelten HSH Nordbank komplett abschreiben und an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, die Mehrheitseigner sind, abtreten. Auch sollen sie ihre Anteile an der Landesbank Berlin an die Sparkassen-Familie übergeben, jedoch zum abgeschriebenen Wert. Im Gegenzug könnten die Sparkassen bis zu 500 Millionen Euro aus dem Notfalltopf für Schieflagen erhalten.

Ein Sprecher des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein wies den Bericht am Dienstag zurück. Eine Übernahme des HSH-Nordbank-Anteils durch das Land wäre völlig unrealistisch. Das bestätigt der Kieler SPD-Fraktionschef Ralf Stegner: „Das Land kann es sich nicht leisten, die HSH-Anteile abzukaufen.“  (rtr/dpa)