Lob und Spott für Neumann

Bremen taz ■ Mit beißender Ironie hat der Kabarettist Dietrich Kittner auf die Ernennung des Bremer CDU-Chefs Bernd Neumann zum Kulturstaatsminister reagiert. Er erinnerte ihn in einem Brief daran, dass er 1977 erklärt habe, er wolle Werke des Schriftstellers Erich Fried „lieber verbrannt sehen“. Kittner schrieb: „Jetzt sitzen Sie also an der Quelle beziehungsweise Feuerstelle und können sich damit Ihren lange gehegten Wunsch sogar von Amts wegen erfüllen.“ Kittner legte dem Brief Streichhölzer bei. Der Kabarettist Dieter Hildebrandt hatte gekalauert: „Neumann ist provinziell so verankert, dass er für ganz Deutschland keine Vorschläge machen kann.“

Der neue Bürgermeister Jens Böhrnsen meinte dagegen, Neumanns Ernennung sei eine „Anerkennung für Neumanns politische und fachliche Kompetenz“. Er sehe Chancen für Bremens Finanzverhandlungen, wenn Bremen „eine einflussreiche Stimme am Kabinettstisch“ habe.