LESUNG
: Umbruchszeiten

Ein ganz besonderer Sommer bricht 1989 für den 14-jährigen Jens an. Es wird der letzte vor dem Zusammenbruch der DDR sein. Und es ist der letzte, den der Junge aus Ostberlin im sächsischen Ferienlager „Schneckenmühle“ verbringen darf: Skat spielen, Fußball, Tischtennis und lange Gespräche über Mädchen. Nur das Tanzen ist der Disco ist nichts für den schüchternen Jungen. Irgendwann bittet Peggy Jens, ihr Essen zu bringen – sie wolle untertauchen. Dann ist sie plötzlich verschwunden und die Polizei wird eingeschaltet. Mit viel tiefsinnigem Humor, Einfühlungsvermögen und ganz ohne verklärende Ostalgie beschreibt Jochen Schmidt, bekannt unter anderem für seine gemeinsam mit Line Hoven erzählten Bildserien „Schmythologie“ und „Dudenbrooks“ in der F.A.Z., in „Schneckenmühle“ (C. H. Beck, 220 S., 17,95 Euro), wie man als nicht ganz angepasster Jugendlicher im Osten lebte und überlebte. Am Mittwoch stellt er seinen Roman in der hannoverschen Fitzoblongshow vor.  MATT

■ Hannover: Mi, 27. 2., 19.30 Uhr, Literaturhaus, Sophienstraße 2