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: Bill Gates im Wohnzimmer

Mit seiner neuen Spielekonsole Xbox 360 wird Microsoft den Markt für Home Entertainment erobern

Sie glänzt so schön silbern. Und wenn man nicht aufpasst, hängt man den ganzen Tag davor und zockt. Am Montag hat Microsoft in den USA den Verkauf seiner neuen Spielekonsole Xbox 360 gestartet. Am 2. Dezember ist Europa dran. Weil mit Lieferengpässen zu rechnen ist, reißen sich die Konsolenfans um die ersten Geräte. Im Internet wird bereits der doppelte Verkaufspreis geboten.

Wenn Sie jetzt glauben, das sei bloß was für spielsüchtige Dauerdaddler, dann irren Sie: Microsoft legt großen Wert darauf, dass mit der Xbox 360 nicht bloß gespielt werden kann. Vielmehr soll der zwischen 300 und 400 Euro teure Kasten künftig zur Schnittstelle zwischen PC und Fernseher werden, mit USB-Anschluss und Internetzugang. Wer will, kann Daten, die auf dem Arbeitsrechner gespeichert sind, über die Xbox künftig einfach auf den TV-Bildschirm bringen: Filme, Fotos, Videoclips.

Das ist die Chance für Microsoft, den Einfluss, den das Unternehmen im Softwaremarkt besitzt, aufs Home Entertainment auszuweiten. Zugleich hat man tunlichst darauf geachtet, dass die Xbox 360 dem PC keine Konkurrenz macht. Schließlich soll das Betriebssystem Windows weiter verkauft werden. Klingt trotzdem gut, meinen Sie? Alle Geräte aus einer Hand? Na gut. Aber muss diese Hand unbedingt Bill Gates gehören? PSR