piwik no script img

Empörung über GuttenbergAufstand der Ehrlichen

Im Universitätsbetrieb wächst der Ärger. Die milde Behandlung von Verteidigungsminister Guttenberg schade der Wissenschaft, sagen die Akademiker.

So schnell kommt Guttenberg nicht davon: Jetzt empören sich die Akademiker des Landes. Bild: dapd

BERLIN taz | Unter Akademikern wächst der Ärger, dass Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sein Amt als Verteidigungsminister behalten soll. Über 30.000 Doktoranden, Professoren und Unterstützer empörten sich bis Montagabend in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Darin heißt es: "Durch die Behandlung der Causa Guttenberg als Kavaliersdelikt leiden der Wissenschaftsstandort Deutschland und die Glaubwürdigkeit Deutschlands als ,Land der Ideen'."

Guttenberg habe in seiner Doktorarbeit bewusst und systematisch getäuscht. Mit Guttenbergs Parteizugehörigkeit habe dieser Befund nichts zu tun: "Auch von Politikern der Opposition würden wir den Rücktritt fordern."

Guttenberg hatte in seiner mit der Bestnote Summa cum laude bewerteten juristischen Doktorarbeit Hunderte Passagen aus fremden Texten übernommen, ohne diese als Zitate zu kennzeichnen. Guttenberg bestreitet aber, dies absichtlich getan zu haben. Die Universität Bayreuth erkannte ihm in der vorigen Woche den Doktortitel ab.

Für Merkel schien die Sache damit erledigt zu sein. Sie erklärte, sie habe Guttenberg nicht als wissenschaftlichen Assistenten berufen, sondern als Minister.

In der Wissenschaftsszene gärt es seitdem, besonders unter den rund 150.000 wissenschaftlichen Mitarbeitern. "Wir sind uns einig, das ist absolut kein Kavaliersdelikt", sagte Gustav Quade von der Bundesvertretung Akademischer Mittelbau der taz. "Wir wünschen uns, dass die Politik diesen Betrugsfall genauso wertet wie jeden anderen Fall, in dem jemand absichtlich klaut: Guttenberg ist und darf kein Vorbild mehr sein."

Andreas Keller, Hochschulexperte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die rund 15.000 Wissenschaftler vertritt, bezeichnete den schützenden Umgang der Regierung mit Guttenberg als "einen Schlag ins Gesicht aller ehrlichen Doktoranden". Die Autorität aller Lehrenden werde dadurch untergraben. "Schüler und Studenten fragen sich: Warum soll ich nicht schummeln, wenn selbst die Kanzlerin nichts Gravierendes daran findet?", sagte Keller der taz.

Auch aus der Professorenschaft wird die Kritik lauter. Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, die im Namen der über 400 deutschen Universitätsrektoren spricht, sagte der taz: "Wissenschaftliches Fehlverhalten ist kein Kavaliersdelikt und darf nicht als solches behandelt werden." Ein so aufsehenerregender Vorgang wie der derzeit diskutierte sende ein besonders nachhaltiges Signal - nicht nur an Promovenden, sondern auch an Studierende, Schülerinnen und Schüler. Hier müsse "auch die Politik deutlich sein".

Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen und Sprecher von neun führenden technischen Universitäten, die sich im Kreis "TU9" zusammengeschlossen haben, meinte zur taz, es sei unstrittig, dass Guttenberg die Regeln gebrochen habe. Er begrüße aber die Diskussion. "Sie zeigt, dass Wahrheit ein hohes Gut in der Wissenschaft ist."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

29 Kommentare

 / 
  • TA
    Theorie als Praxis

    "Zu den hochgehaltenen wissenschaftlichen Standards würde es des weiteren gehören, die verwendeten Begriffe zu definieren und nicht politisch-journalistische Schlagwörter zu verwenden. Was ist denn mit 'Kavaliersdelikt', das das 'Erschleichen eines Doktortitels' nicht sei, hier genau gemeint? Ist das ein strafrechtliches Urteil? Ein wissenschaftstheoretisches Urteil? Ein politisches Urteil? Oder doch nur ein moralisches Urteil? – Oder wissen die AutorInnen letztlich selbst nicht so genau, warum und worüber sie empört sind?"

     

    "Die 30.000 'Doktorandinnen und Doktoranden' schreiben zurecht: 'Bei der Beachtung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis geht es nicht um ‚Fußnoten’, nicht um Kinkerlitzchen, […]. Es geht um die Grundlagen unseres Arbeitens und Vertrauenswürdigkeit.'

    Aber das müßten die 30.000 BriefschreiberInnen nicht der Bundeskanzlerin entgegenhalten, sondern ihrer eigenen Institution und vielleicht noch den HochschulministerInnen, die aus den Universitäten immer mehr Berufsausbildungs- und immer weniger Einrichtungen machen, an denen wissenschaftliches Arbeiten gelehrt, gelernt und praktiziert wird."

     

    http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/03/01/nach-dem-abgang-des-symptoms-eine-offenherzige-antwort-an-30-000-dt-akademikerinnen/

  • GP
    guter peter

    In Bezug auf Ex-Verteidigungsminister von Guttenberg werden öfters die Worte Vertrauen und Seriösität genannt.

    Ich für meinen Fall kann nur sagen, dass Herr von Guttenberg Mitglied der CSU war und somit die erwähnten Attribute keinesfalls zutreffen.

    Verwunderlich ist nur, dass ausgerechnet die Universität in Bayreuth sich nun als korrekte Institution darstellt. Es sollte doch bekannt sein, dass hier auf viel Rattenpack wohnt.

    Hat sich wieder einmal erwiesen.

  • OP
    Otto Pardey

    Es wird doch kein vernünftiger Mensch in Deutschland

    ernsthaft behaupten wollen,das u.a.die SPD neben weiteren Parteien zu den Ehrlichen deutscher Politik

    gehört.

    Schlußendlich hat sich eine Skrupellosigkeit gepaart

    mit der Arroganz von Machtmißbrauch gegenüber

    den Bürgern seitens der Politiker eigenmächtig

    installiert.

    Dieser Zustand wird in Deutschland als Demokratie-und

    Rechtsstaat bezeichnet.

    In Wirklichkeit sind deutsche Politiker der Sargnagel

    für die Basisdemokratie in Deutschland!

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Wissenschaftler sind auch nicht ehrlicher.

  • S
    SWok

    Die überlaute Empörung der deutschen Wissenschaft mutet seltsam an: Wie ist es möglich, daß jemand mit "summa cum laude" bewertet wird, der eine Arbeit einreicht, die zu einem Großteil aus Plagiaten besteht? Gerade das von vielen Wissenschaftsvertretern immer wieder vorgebrachte Argument, die Wissenschaft nehme durch Herrn zu Guttenbergs Doktorarbeit Schaden, ist fast schon komisch: Der Schaden, der der deutschen Wissenschaft durch die offensichtliche Unfähigkeit von wissenschaftlichen Personen und Institutionen (hier der Doktorvater von Herrn zu Guttenberg und der Promotionsausschuß der Uni Bayreuth), ein offenkundiges Plagiat nicht als solches zu erkennen, entsteht, ist weit höher als der Schaden, den Herrn zu Guttenbergs Arbeit für sich genommen anrichtet. Auch durch den Umgang mit dem offensichtlichen wissenschaftlichen Versagen der Universität Bayreuth (nach dem Motto "Kein Fehler bei uns, alle Fehler bei Herrn zu Guttenberg") schädigt die deutsche Wissenschaft sich selbst. Wobei dieser Umgang mit dem eigenen Versagen erstaunliche Parallelen zu Herrn zu Guttenberg aufweist: Hier hat dieser wohl zu gut von der Wissenschaft gelernt...

  • U
    Urgestein

    Selten wurde eine Prognose so schnell von der Wirklichkeit eingeholt... :-)

  • U
    Urgestein

    @Rike2000

     

    Hallo? AUFWACHEN!!!

     

    Welche "Prüfung" denn bitte noch? Die Promotionskommission der Universität Bayreuth hat am vergangenen Mittwoch, den 23. Februar 2011, Herrn von und zu Guttenberg die Doktorwürde aberkannt und damit den Fall "zu den Akten" gelegt. Man kann nicht erst das Urteil verkünden und dann eine Untersuchung durchführen. Es wird also keine weitere, ausführliche Untersuchung geben, denn die wurde durch das schnelle Urteil sozusagen "im Keim erstickt". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

     

    Immerhin kann laut Promotionsordnung der Uni eine Aberkennung des Doktortitels nur dann überhaupt erfolgen, wenn der Vorwurf des vorsätzlichen Betruges als erwiesen angesehen und als so schwerwiegend eingestuft wird, dass die eigentliche Examensprüfung (die "Doktorarbeit" ist nämlich nur ein Teil, in der mündlichen Prüfung muss sich der Promotionsanwärter der Befragung durch ein mehrköpfiges Professorenteam stellen) nicht mehr ins Gewicht fällt. Durch ihr Urteil hat die Promotionskommission der Universität Bayreuth bereits eindeutig Stellung bezogen und zu Guttenberg des vorsätzlichen schwerwiegenden Betruges für schuldig befunden. Wenn jetzt 17.000 Doktoranden, weitere 18.000 Personen aus dem Lehr- und Wissenschaftsbetrieb und zunehmend auch Professoren sich erheben gegen die freche Ignoranz der Kanzlerin zu diesem Thema, dann ist das mehr als nur recht und billig. Es ist schlicht notwendig, sowohl im Namen des "Bildungsstandortes" Deutschland, als auch zur Erhaltung von absolut unverzichtbaren ethisch-moralischen Mindestanforderungen in der Politik.

     

    Auch wenn bildungsferne Schichten, "Bild"leser, neoliberale Gegenaufklärer und demokratiefeindliche Monarchie-Romantiker das letzte Aufgebot des Lügenbarons sind, so wird er sich nicht halten können.

  • FW
    Frank Walter

    @Wolfgang Bieber:

    Bei so viel ausgiebiger Kritik an Doktor a.D. zu Guttenberg muss ein Einwurf erlaubt sein. Schließlich sind die Kritiker auch nicht über jede Kritik erhaben:

    bit.ly/gR9Meo

     

     

    Ist schon klar Herr Wolfgan Bieber oder sollte ich sagen "Hugo Müller Vogg" von der Blödzeitung!

    Den der hat diesen Dreck geschrieben! Halt typisch

    Blöd! Herr Gutenberg treten Sie endlich zurück!

     

    PS: Mutti können Sie gleich mitnehmen!

  • WW
    Wilfried Wang

    Guttendämmerung: Merkyres Nibelungentreue

     

    Möge Merkyres Treue noch lange währen, mindestens bis zum Monatsende. Sie hat sich und ihre Regierung in eine "lose-lose"-Situation manövriert. Leyendecker/Auer/Braun (Süddeutsche) haben es heute treffend zusammengefaßt.

     

    Ich fürchte nur, daß die Guttendämmerung schneller erfolgt als den Rot-Grünen in Baden-Württemberg lieb ist. Also: möge Merkyres Treue noch lange währen!

     

    Dann ist am Ende des Jahres auch Guttendämmerung, Teil 2.

  • F
    FAXENDICKE

    Zunächst dachte ich ja die Merkel will nicht mehr, den Eindruck machte die olle verbrauchte Lobbyisten-Schabracke zumindest seit den letzten Bundestagswahlen und Gutti muß bleiben, quasi als letzte Chance bei den nächsten Wahlen. Aber so langsam deucht mir, dieser ausgefuchste Zonendödel ist nicht umsonst in die Schule der vollgefressenen machtgeilen Birne gegangen.

    Ergo um den einzigsten noch verbliebenen Konkurenten los zu werden, heucheln wir erst einmal Solidarität um den schleimigen Betrüger dann so richtig abgrundtief fallen zu lassen. Schon ist die nächste Kandidatur für unsere Teflon-Kanzlerin gesichert.

  • I
    IchUndDu

    Wenn es um die bösen Internetpiraten geht kann geistiges Eigentum nicht teuer genug sein.

     

    Das Zeigt doch mal wieder wie sehr unsere Volksvertreter vom Volk entfernt sind. Selbst die eigene Kanzlerin ist davon überzeugt das die Gesetzte unserer Gesellschaft für ihresgleichen nicht gelten .... "Ist doch alles halb so wild."

  • VR
    Vladimir Rott

    Plus ça change, plus c'est la même chose: »...for a time adorned his name with the letters indicating a doctor's degree...thought he would be able to exculpate himself by saying that it had not harmed anyone...«

        Der vollständige Zitat: »The former Bishop of Chur and present Archbishop of Liechtenstein, who for a time adorned his name with the letters indicating a doctor's degree which he had never acquired, thought he would be able to exculpate himself by saying that it had not harmed anyone...«

        – Alois Riklin, Veracity in Politics, St. Gallen 2001

  • R
    Rike2000

    Noch eine Ergänzung: Mich wundert, worauf selbst Hochschullehrer jetzt ihre Meinung stützen. Hier hätte ich wirklich mehr Besonnenheit und Gründlichkeit erwartet. Das ist das wirklich Empörende in dieser Sache, dass man mobartig über diese Arbeit herfällt und sich auf Guttenplag beruft. In 2 Wochen hat man da zusammengetragen und Plagiate herausgesucht. Ich hab absolut kein Verständnis dafür, dass man nicht das ERgebnis der Überprüfung durch die Uni Bayreuth selbst abwarten kann. Wieviele Journalisten haben geschrieben, dass über 70 % der Arbeit Plagiat sei! Das ist einfach falsch. Aber wen stört das schon?! Und wieviele Kritiker haben sich auf diese falschen Behauptungen gestützt? Eine faire gründliche Prüfung sollte jeder Wissenschaftler fordern und diese braucht Zeit. Dieser Aufruf zeigt nur wieder das niedrige Niveau unserer Wissenschaftler. Schnell mitmachen beim Bashen. Diejenigen, die in Ruhe abwarten, sind sicherlich auch in großer Anzahl vorhanden, nur man hört sie nicht.

  • DS
    Der Simplicissimus

    "Aufstand der Ehrlichen" das ich nicht lache. Am lautesten schreien doch die, welche seit Jahren nur lügen und betrügen. Und wenn ich da Gabriel oder Trettin und ihre Truppe sehe, ist jeder Griff ins Blaue einer ins Schwarze. Und die lügen ganz sicher bewußter, als man das Guttenberg nachweisen könnte. Aber wer regt sich über Wahlkampflügen noch auf ???

    Wer noch nie betrogen hat, schreibe bitte die Anklage.

     

    Fakt ist, das Guttenberg den Posten nicht wegen seinem Doktortitel bekommen hat und damit auch nicht abgeben braucht. Und wenn Ehrlichkeit der Indikator für ein Amt in Regierung und Bundestag wäre, dann würden wir nur leere Stühle betrachten dürfen.

     

    Und der Wissenschaftsstandort Deutschland leidet auch nicht wegen zu Guttenberg, sondern weil dieses Land ein abgewirtschaftetes und erfolgloses, föderales Bildungssystem hat und sich keinen Finger breit um seinen Nachwuchs kümmert.

     

    Also bitte die Kirche im Dorf lassen!

  • WB
    Wolfgang Bieber

    Bei so viel ausgiebiger Kritik an Doktor a.D. zu Guttenberg muss ein Einwurf erlaubt sein. Schließlich sind die Kritiker auch nicht über jede Kritik erhaben:

    http://bit.ly/gR9Meo

  • R
    Rike2000

    Ich finde es schon sehr bemerkenswert, dass kein oder kaum ein Jurist diesen Hochschulaufruf unterzeichnet hat. Vielleicht geht es denen wie mir: Beim Vorwurf eines Plagiats müssen doch allgemein bekannte Fakten aussortiert werden. Die Erde ist eine Kugel. Derartige angebliche "Plagiate" findet man auch auf GuttenbergPlag. Ich wünsche mir viel mehr Besonnenheit in dieser Angelegenheit. Man möge doch bitte mit Sorgfalt prüfen. Und dann möge man bitte einmal andere juristische Doktorarbeiten überprüfen. Dass man bei der Darstellung von Allgemeinwissen abkupfert, ist doch Usus. Wo soll da der Gedankenklau sein? Man rottet sich bereits zusammen und will Druck ausüben. 400 Seiten durchzugucken und IM GANZEN zu prüfen, ist eine Arbeit von mehreren Wochen. Faktenprüfung bitte mit Sorgfalt.

  • C
    Christian

    Wenn die Ehrlichen aufstehen, dann sollten sich die Politiker aller Couleur mal schoen hinsetzen....

     

    Zwei Artikel weiter unten hat es die taz erkannt: Was soll die Empoerung ueber den Spitzeleinsatz in der linken Szene: ABLENKEN!!!

     

    Und genauso ist es hier....Hat die Arbeit von HzG eigentlich mal jemand korrigiert?

  • A
    atypixx

    An der Kommission zur Selbstkontrolle der Wissenschaft wird es nun ganz maßgeblich liegen, ob Bayreuth als Universität zur Lachnummer verkommt oder nicht. Sollten sie zu dem einzig nachvollziehbaren Schluss gelangen, dass Guttenberg vorsätzlich getäuscht und nicht etwa 300 Mal aus Versehen und unbewusst seitenlang abgeschrieben hat, so gibt es eine Aussicht auf Rehabilitierung. Kämen sie hingegen zu dem aberwitzigen Ergebnis, dass dem werten Herrn Minister hier serielle kleine Unachtsamkeiten unterlaufen sind, so würde sich wohl auf Dauer eine Schreibweise etablieren, die bisher noch als spöttische Randnotiz erscheint: "Universität Buyreuth".

  • D
    duft

    bin gespannt, wie lange gutti oder mutti noch brauchen, bis sie merken, dass sie es sich mit mehr als "nur" der wissenschaft versaut haben:

    http://maedchenmannschaft.net/guttenberg-familie-als-entschuldigung/

  • BI
    Bayer in Berlin

    Wer in der Abschlußprüfung bei (hartem) Unterschleif, wie es im Lehrerdeutsch heißt, erwischt wir bekommt keinen Abschluß. Guttenberg verliert seinen Doktor. Das ist nicht mild sondern hart und angebracht. Der Rest ist Politik. Wer mit Guttenbergs Politik nicht einverstanden ist, soll über diese Politik reden. Es war albern Joschka Fischer wegen seiner Vergangenheit stürzen zu wollen. Immerhin ging es dabei aber um Brandsätze und die Frage seiner Beteiligung an der Tat lebenslang einen Polizisten, also einen Menschen, durch Verbrennungen zum Behinderten zu machen. Dagegen ist Copypasten doch etwas ganz Anderes. Gesucht und gefunden hat man das Ganze damals allerdings weil man mit Fischers Politik nicht einverstanden war, diese aber nicht stoppen konnte. jetzt eben Guttenberg. Wenn man nun einen so hohen Moralfaktor ansetzt dann muß er für alle Politiker gelten. Dann sehe ich mir aber z.B. Volker Becks Eitreten für Sex mit Kindern an, die Lobhudeleien auf die roten Khmer welche von vielen ehemaligen K-gruppenmitgliedern geäußert wurden, CDU-Schwarzkoffernutznieser, Merkels Blockflöten, Gabriels Blockflöten, Guidos Hotelfreunde, Ströbeles RAF-Geschichten, die Mittäterschaft an einer mörderischen Diktatur in der Linkspartei und dann natürlich die ekelhafte Lobbyarbeit quer durchs Parteienfeld an. Dann finde ich Guttenberg noch immer nicht toll aber er erscheint mir nicht als der moralische Parier zu dem man ihn plötzlich stempelt. Dann kommt mir die moralische Empörung doch ziemlich geheuchelt vor, egal in welcher Partei. Im Übrigen gab Konrad Adenauer zu, daß seine gesammte Klasse beim Abitur schummelte. Ich hoffe, daß deshalb die Gründung der Bundesrepublik nicht rückgängig gemacht wird und erstmal wieder das Deutsche Reich wieder als unser Staat gilt. Ich würde viel lieber hören wie es um die Steuerreform, die Gesundheitsreform, die Rentenreform, ein Einwanderungsgesetz, Energiepolitik, Bildungspolitik und eine echte Beteiligung des Volkes am Regieren denn so steht. Der Rest ist Bauerntheater für ganz Reiche. Der Rest hat keinen Bock darauf sondern kämpft mit den Folgen der politischen Untätigkeit oder Unfähigkeit der Parteien besagte Probleme anzugehen statt sich im Schlammkrieg die besten Plätze am Futtertrog des Steuerzahlers um die besten Plätze zu streiten.

  • HK
    Horst Kosel

    nun, liebe Taz , sprechen Sie doch endlich mal Klartext. Wer seit MerkelAufstieg, Alibi für das Ende der Bimbesähra Kohl, alsFan theoretischer Physik, von der Physikerin auf nur e i n e n gescheiten Satz gewartet hat, der wartet bis heute! Im Gegenteil! Mein Überzeugung istjetzt gefestigt; "sie dumm wie Bohnenstroh".In dieser unsäglichen Affäre hat sie es auf den Gipfel gebracht.Sie wird mit KTzG tief fallen, das ist das Gute daran.

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger
  • OP
    Otto Pardey

    In dieser sogenannten Gesellschaft regiert

    die Skrupellosigkeit und Korruption,

    da ist kein Platz für Ehrlichkeit bzw.Charakter

    nach der Devise:

    Bescheidenheit ist ein Zier doch weiter kommt man ohne ihr!

  • GE
    Gegen entpolitisierte Wissenschaftler/innen

    Wissenschaft - angeblich an der Freien Univ. zu Berlin praktiziert; Milirärforschung; und das ebenso an der TU Berlin.

    An der HU Berlin - Geschwurbeltes im Fach Bibliotheks- und Informationswissenschaft; daher kommt nicht mal Kritik gegen die Guttenbergsche Textklauerei und Textflickschusterei; gegen das Nicht-Zitieren.

    Wen wundern da die vielen Analphabet/innen in Deutschland?

    Dei letzten richtigen Bibliothekar/innen waren wohl Philipp Schäffer und wenige seinesgleichen.

    Heutige derselben Fachdisziplin sollten sich dagegen die Augen aus'm Kopp' schämen für soviel antipolitische und anti-emanzipatorische Pseudo-Forschung. DAS ist rausgeworfenes Geld.

    Die meisten Bibliotheken und deren Mitarbeiter/innen machen auf mich einen lächerlichen Eindruck: geduckt, gebeugt und das ausführen von Dienst nach Vorschrift. Bäh! Bessert Euch!!!

    Je einen Schuh werfe ich deshalb auf Bibliothekar/innen und ebenso Informationswissenschaftler/innen

  • JB
    Jörg Betzin

    Ein sogenannter Politstar,also ein Produkt der Medien,der auf unehrliche Weise einen Titel erworben hat wird von seiner Vorgesetzten Fr.Merkel gerade deswegen gedeckt.Ein Popstar unter den Politikern ist ein wichtiger Baustein zur Erhaltung ihrer Macht.

    Mich wundert in keinster Weise der kulturelle Niedergang in unserer Gesellschaft wenn selbst so ein Verhalten wie dieses von Hr.Guttenberg relativiert wird.

  • T
    Tobias

    Alles ergibt einen Sinn, wenn man diese Meldung gelesen hat:

    http://de.news.yahoo.com/2/20110228/tts-7-5-millionen-deutsche-koennen-einfa-c1b2fc3.html

  • T
    txxx666

    Was muss eigentlich noch alles passieren (bzw. ans Tageslicht kommen), damit dieser ehrpusselige Kriegsminister endlich zurücktritt bzw. in hohem Bogen gefeuert wird?

    Wenn das so weitergeht, hat am Ende nicht einmal mehr sein Abiturzeugnis Bestand...

    http://misanthrope.blogger.de/stories/1784215/

  • WF
    Weiterhin fassungslos

    Ein Blender vor dem Herren. Seine ganzer Aufstieg ist nur mit Parteiengemauschel, Geld und mit Unterstützung der Bild zustandegekommen. Der Mann hat nichts drauf! Heute ist bekannt geworden, dass er nur mit der Ausnahmegenehmigung eines CSU-nahen Professors an der Universität Bayreuth promovieren durfte. Guttenbergs juristisches "Prädikatsexamen", sei nur ein sogenanntes "kleines Prädikat" mit der Note "befriedigend" im "unteren Bereich" gewesen. Ferner überwies die Rhön-Klinikum AG bis 2006 rund 750.000 Euro an die Uni Bayreuth. Guttenberg saß bis 2002 im Aufsichtsrat der AG, die Familie hielt ein Aktienpaket.

  • C
    Copieur

    Gutti und Gaddi-Jr. haben erstaunlicherweise etwas gemeinsam !!!

     

    Der Sohn von Muammar el Gaddafi habe Teile seiner Dissertation bei der London School of Economics plagiert:

     

    http://www.rue89.com/2011/02/28/le-fils-kadhafi-a-t-il-plagie-des-passages-de-sa-these-192694

     

    Und der Guttenplag Wiki hat nun einen kleinen Brüder:

    http://saifalislamgaddafithesis.wikia.com/wiki/Plagiarism