Erdbeben in Japan und China: Tsunami trifft die Küste

In Japan und China hat die Erde gebebt. In China gibt es 25 Tote, in Japan hat eine zehn Meter hohe Tsunami-Welle die Küste bei Sendai erreicht. Außenminister Westerwelle verspricht Japan Hilfe.

Im japanischen Fernsehen werden Bilder der Tsunamifolgen gesendet. Bild: dapd

TOKIO/PEKING dpa/dpad/reuters | Nach dem schweren Erdbeben vor der Ostküste Japans hat laut Medienberichten eine zehn Meter hohe Tsunami-Welle die Küste erreicht. Die Welle erreichte demnach am Freitag die Hafenstadt Sendai. Die Nachrichtenagentur Jiji meldete ein erstes Todesopfer aus der Region östlich von Tokio.

Ein Erdbeben mit bisher unabsehbar schweren Folgen hat am Freitag weite Teile von Japan erschüttert. Erste Messungen von geologischen Instituten registrierten eine Stärke von 8,8. Der Leiter des Goethe-Instituts in Tokio, Raimund Wördemann, sagte: "Es bebt die ganze Zeit." Er sitze mit einem Helm unter dem Schreibtisch.

Das Erdbeben ereignete sich gegen 14.45 Uhr Ortszeit (06.45 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio.

China: 25 Tote, 250 Menschen verletzt

Bei einem anderen Erdbeben im Südwesten Chinas sind nach Regierungsangaben vom Freitag mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen und 250 weitere verletzt worden. Der Erdstoß der Stärke 5,8 brachte demnach in Yunnan nahe der Grenze zu Birma mehr als 1.000 Häuser und Teile eines Supermarktes zum Einsturz. Mehr als 127.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, wie das Ministerium für Zivile Angelegenheiten mitteilte.

Der chinesische Vizepräsident Xi Jinping rief zu einer umfassenden Soforthilfe für alle vom Erdbeben betroffenen Bürger auf, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Das Zentrum des Bebens lag 2.400 Kilometer südwestlich von Peking in zehn Kilometern Tiefe, wie die staatliche Erdbebenwarte auf ihrer Website mitteilte. Der Geologische Dienst der USA gab die Stärke des Bebens mit 5,4 an

Start von acht Kampfflugzeugen in Japan

Beim Beben in Japan gerieten zahlreiche Hochhäuser ins Wanken. Einige Gebäude seien in Brand geraten, berichtete der Rundfunksender NHK. Zahlreiche Menschen seien verletzt worden. Das Verteidigungsministerium ordnete nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo den Start von acht Kampfflugzeugen an; die Piloten sollen einen ersten Überblick zu den Schäden erstellen.

Auch aus anderen Orten Japans wurden schwere Schäden gemeldet. In Chiba geriet nach einer Meldung von Kyodo eine Stahlfabrik in Brand. Über Teilen der Stadt Yokohama stiegen schwarze Rauchwolken auf. Fernsehbilder zeigten eine gewaltige Flutwelle, die auf die Ostküste traf. Boote wurden gegen die Küste geschleudert und Autos ins Meer gespült. Die Region war erst am Mittwoch von einem Erdbeben der Stärke 7,3 getroffen worden. Das Beben war allerdings glimpflich verlaufen.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat sich bestürzt über das Erdbeben in Japan geäußert und deutsche Hilfe angeboten. "Ich möchte zunächst einmal unsere Anteilnahme zum Ausdruck bringen", sagte Westerwelle im ZDF-Morgenmagazin. Noch habe das Auswärtige Amt keine Übersicht über die Folgen, über etwaige Opferzahlen der Katastrophe. "Ein so schweres Erdbeben ist natürlich auch für Japan ein wirklicher Schicksalsschlag", sagte er weiter. "Es ist natürlich so, wenn Hilfe erforderlich sein sollte, dann werden wir Deutsche natürlich unserem Partnerland Japan auch zur Hilfe kommen."

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