Bahnchef will kein Altona 21

GROSSPROJEKT Bahn übt bei Verlegung des Bahnhofs von Altona nach Diebsteich erst mal Zurückhaltung

Bahnchef Rüdiger Grube zeigt sich zurückhaltend bei dem Vorhaben, den Fernbahnhof von Altona nach Diebsteich zu verlegen. „Mit den Erfahrungen von Stuttgart 21 werde ich mit Sicherheit nicht in ein zweites ähnliches Projekt hineinlaufen“, sagt Grube in einem Interview mit NDR 90,3. Der Bahnchef wolle sich ein sehr viel besseres Bild über die tatsächlichen Kosten machen, um eine Kostenexplosion in Hamburg zu verhindern.

Die Verlegungspläne des Fernbahnhofs waren Anlass für die Planung der neuen Mitte Altona. Inzwischen hat die Stadt unabhängig von der Bahn-Entscheidung mit den Planungen des ersten Bauabschnitts begonnen. Die Stadt will bis zu 1.600 Wohnungen bauen. Ob auf dem zweiten Abschnitt 1.900 weitere Wohnungen gebaut werden, hängt von der Entscheidung der Bahn ab, die im Herbst 2013 fallen soll. Derzeit geht die Bahn nur von einer groben Kalkulation aus. Für ein Gutachten, das ein genaues Bild von den Kosten liefern soll, hat die Bahn 13 Millionen Euro ausgegeben.

Damit die mögliche Verlegung des Altonaer Bahnhofs nicht in einem Desaster endet, will Grube zuvor alle Fakten auf dem Tisch haben. Nun berechnen Experten, was die Verlegung kosten würde. Mit dem Grundstücksverkauf in Altona will die Bahn Geld für die Verlegung einnehmen. Die Ergebnisse will Grube im Laufe des Jahres dem Hamburger Bürgermeister und dem Senat vorstellen und dann weitersehen.  LKA