Kommentar Seilbahn in Hamburg: Seilbahn für alle!

Der lange propagierte Sprung über Elbe scheiterte bisher auch an einer Alternative zur S-Bahn als einziger schneller Verbindung. Eine Seilbahn könnte den Wilhelmsburger Westen an die Stadt anbinden.

Eine Seilbahn nach Wilhelmsburg? Nicht schlecht. Mancher würde wohl allein deshalb bei der Gartenschau landen. Und die kostbare Stadtsilhouette wird ein filigranes Seilbahn-Kabel schon nicht zerstören. Kann man machen - muss man aber nicht.

Etwas ganz anderes wäre es, wenn die Seilbahn auch ganz reguläres Verkehrsmittel würde. Der vom Senat propagierte Sprung über die Elbe droht bislang vor allem an der schlechten Verkehrsanbindung zu scheitern. Wilhelmsburg liegt zwar direkt gegenüber der Innenstadt. Aber nachdem das Projekt einer "Living Bridge" von der Hafencity auf den Kleinen Grasbrook erst mal gescheitert ist, bleibt die einzige schnelle Verbindung eine S-Bahn, die bei vielen Unbehagen auslöst. Eine Seilbahn könnte den Wilhelmsburger Westen an die Stadt anbinden.

Ändern müsste man dafür nicht viel: Die großen Gondeln müssten durchfahren, um die Umsteige-Zeit zu sparen. Und es bräuchte es einen Rabatt für Anwohner und Vielfahrer auf den Touristen-Fahrpreis.

So würde die Seilbahn statt eines Verkehrsmittels, das Touristen den Kontakt zur rauen Wilhelmsburger Wirklichkeit erspart, eines, in dem sie Wilhelmsburgern begegnen - ganz im Sinne der Gartenschau. Dafür könnte auch die Stadt ein wenig Geld locker machen - oder sich zumindest bei Flächen und Genehmigungen flexibel zeigen.

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Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück

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