Flüchtlingsstreik-Kongress in München

Worum geht es? Knapp ein Jahr ist es her, dass iranische Flüchtlinge in der Innenstadt von Würzburg ein Protestcamp errichteten. Zwei Wochen lang traten sie in den Hungerstreik, um gegen die Asylpolitik zu protestieren. Ihre Behandlung während des Asylverfahrens sahen sie als menschenunwürdig an. Der Würzburger Hungerstreik hatte Folgen: Bundesweit begannen Flüchtlinge eine „normales Leben“ einzufordern, weitere Protestcamps entstanden. Schließlich zogen Flüchtlinge mit einem Marsch nach Berlin und verstießen somit zum ersten Mal kollektiv und öffentlich gegen die Residenzpflicht. Diese untersagt Asylsuchenden in einigen Bundesländern die Bezirks- oder Landesgrenzen zu überschreiten. Ein Jahr später sind die Kritikpunkte an der bundesdeutschen Asylpolitik nach wie vor aktuell. Sammelunterkünfte, Residenzpflicht und das jahrelange Warten auf eine Entscheidung im Asylverfahren sind Themen, die nun öffentlich diskutiert werden. In der Praxis hat sich bisher aber nur wenig verändert. Nun wollen die „Refugees“ und ihre UnterstützerInnen mit einem Kongress in München die Ereignisse des letzten Jahres evaluieren und sich neu organisieren. Wer die Flüchtlinge bei ihrem Protest unterstützen möchte, findet hier eine gute Gelegenheit sich zu vernetzen.

Wann: 1. bis 3. März

Wo: München, im Gewerkschaftshaus, Schwanthalerstraße 64

Im Netz: www.refugeecongress.wordpress.com