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Die Ganztagsschule kann ein große Chance für die Familien sein, wenn zum einen das Thema Hausaufgaben damit erledigt und die Familie von dieser schweren Last befreit ist, und zum anderen, wenn auch geringer verdienende Eltern für ihre Familie ganztags gemeinsam genug Geld verdienen und ohne den Hausaufgaben-Stress auch wieder gute Zeiten zusammen haben können. Unter diesen Umständen sehe ich das Potenzial für eine große Entlastung und Verbesserung für die Familien.
Schade, dass die Kinder ihre Zeit jetzt nochmehr in der Schule verbringen müssen.
Der einzige Zweck der Ganztagsschule ist doch, die Kinder einigermassen beaufsichtigt zu wissen. Dann brauchen die Eltern kein allzu schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie sich vollständig Job, Karriere & Konsum ausliefern...
Hmmm... interessante Einfärbung der Kommentare.. ist eigentlich irgendjemandem schonmal aufgefallen, dass die "antiquierten" Bayern und BWer seit Jahren jedes Lernstandserhebung anführen? Gibt es eigentlich überhaupt irgendwelche Studien, die die These von der Verbesserung der Lehre in Gesamtschulen untermauern? Oder werden hier nur auf dem Rücken der Kinder Alt-68er-Theorien erprobt? Achja, btw. was ist eigentlich der Unterschied zwischen Allgemeinem Abitur an einem Allgemeinem Gymnasium und einem Allgemeinen Abitur an einem Fach-Gymni? Hat eigentlich überhaupt schonmal jemand mit den Kindern geredet, die an eine Gesamtschule bzw. an eine dreigliedrige Schule gehen, wie sie diese Erfahrungen bewerten? Oder ist das wieder mal eine typisch arrogante Kopf-Geführte Debatte von Menschen, die zwar keine Kinder aber dafür viel zu viel Meinung haben?
...so einfach isses vielleicht aus 10 000m Höhe, in der Realität aber leider garnich. Wer in BW lebt und Kinder in der Schule hat, der kann ein ganz anderes Lied singen. Diese nette Expertenrunde und andere Aktivitäten auf ähnlichem Level hatten für die abgewählte Regierung bestenfalls Alibicharakter. Das Schulsystem ist betoniert und die Ohnmacht der Eltern vor der Grunschul'empfehlung' der Lehrer groß.
Ich habe das gerade als Vater miterlebt und bin froh, dass meine Tochter, die jetzt in die Schule kommt, nicht diesem Wahnsinnsstress im Alter von neun Jahren ausgesetzt werden wird.
Darüber hinaus gab es dutzende Anträge gerade von ländlichen Kommunen zur Zusammenlegung verschiedener Schultypen für den Erhalt der Schulen als wichtigen Standortfaktor, die vom Land allsamt abgelehnt wurden. Allein das Wort Gemeinschaftsschule war geächtet ... und das ändert sich jetzt. Dazu kämen noch kleine Richtungsänderungen bezüglich Studiengebühren, frühkindlicher Förderung und Betreuung, sowie zur Ganztagsschule, die Kinder wirklich individuell fördern und nicht in verschiedene Schubladen wegsortieren soll.
Grund zur Freude und Grund genug, das Thema Bildung zum ersten im Koalitionsvertrag zu machen.
Ich finde es sehr gut dass den arroganten Baden-Würtenbergern nun gezeigt wird,, was ihre bisherige Bildungsstruktur wert ist. Kein Eisbein mit Kraut. Endlich müssen sie sich ein Beispiel nehmen an den schulischen Leuchtturmprojekten im aufgeklärten West-, Nord- und Ostdeutschland. Die Einheit-endlich für alle.
Da es die letzten Jahre immer mehr Schul- und Ausbildungsabbrecher, Schulabgänger ohne Abschluß, schlecht lesende, schreibende und rechnende 15. jährige (jeder 4.in Deutschland!) und absolut Ausbildungsunfähige Jugendliche gibt,große Teile des nördlich Baden-Würtembergs und Bayerns gelegenen Deutschland aber bereits seit vielen Jahre neue Schulmodelle versuchen, wäre doch eine Antwort auf die Frage interessant, wie es zu den o. geschilderten Ergebnissen kommen kann, wenn alles Neu-Schul-Modellhafte so gute Ergebnisse zu erbringen scheint. Oder leben die o gemeinten Kinder und Jugendlichen alle in BW und Bayern? Meines Wissens gibt es über Erfolge der neuen Schulmodelle keinerlei ernsthafte Studie. Hinweise aber auf deren Folgen. Unideologisch betrachtet.
P.S.: wird das nun wohl zensiert?
"Kommentar GRÜN-ROTE Bildungspolitik"
Entschuldigung, aber als "Besserwisserland-Bewohner" mußte das einfach sein ;-)
Grüße aus dem tiefen Süden
Der Prozess wegen Cum-Ex-Geschäften gegen den Hamburger Bankier Olearius wurde eingestellt. Er sei zu krank. Jetzt klagt er gegen seine Anklägerin.
Kommentar Rot-grüne Bildungspolitik: Streberland bleibt Streberland
Die neue Regierung plant in Baden-Württemberg die Schul-Empfehlung nach Klasse vier abzuschaffen und Ganztagsschulen einzuführen. Das ist in anderen Ländern längst passiert.
Rot-grüner Koalitionsvertrag: Das neue Bildungssystem soll in BaWü behutsam eingeführt werden. Bild: ddp/dapd
Droht Baden-Württemberg der Untergang? Den Eindruck bekommt man bei den Kommentaren konservativer Meinungsmacher zur Bildungspolitik in Baden-Württemberg.
Aber ehrlich: Was die designierte Regierung hier plant - die Schulempfehlung nach Klasse vier abzuschaffen und Ganztagsschulen zur Regel zu machen, Gemeinschaftsschulen zuzulassen, Studiengebühren zu streichen -, ist in anderen Bundesländern längst die Regel. Durch solche Reformen wird das Streberland nicht sitzen bleiben.
Aber das bekannte Problem, dass Bildungskarriere entscheidend vom Elternhäusle abhängt, wird endlich angepackt. Die CDU-geführte Regierung weigerte sich, darüber nachzudenken, ob es noch zeitgemäß ist, Kinder nach vermuteten Begabungen in Schulformen zu zwingen. Stattdessen brüstete sie sich mit der Durchlässigkeit ihres Schulsystems. Durchlässig heißt im Südwesten: Das Professorenkind reüssiert am klassischen Gymnasium, Ahmed nach der mittleren Reife am beruflichen Gymnasium.
Doch die Verlierer der starren schulischen Segregation konnte Schwarz-Gelb auch nicht ignorieren. Ein Jahr vor der Landtagswahl setzte die Regierung daher einen Expertenrat ein, der Vorschläge erarbeiten sollte, wie der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln sei. Der Bericht empfiehlt Ganztagsschulen für Grundschüler, abgesehen von gymnasialen keine Schulempfehlungen mehr auszusprechen, problematische Hauptschulen zu schließen und die besseren den Realschulen gleichzustellen.
Über Gemeinschaftsschulen durfte der Rat nicht schreiben, aber sonst lesen sich die Vorschläge wie die Vorhaben von Grün-Rot. Insofern ist Grün-Rot ein würdiger Nachlassverwalter von Schwarz-Gelb.
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Kommentar von
Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.