Kommentar GAL-Wahlschlappe: Grüne in Sack und Asche

Warum immer so kompliziert? Fünf Thesen reichen, die Wahlniederlage der GAL in Hamburg zu erklären.

Dass die GALier auch immer gleich übertreiben müssen. Es gibt sicher Anlass für analytische Debatten, aber es gibt keinen Grund, in Sack und Asche zu gehen. Denn so kompliziert ist die Realität gar nicht - sie passt locker in fünf Thesen.

Erstens: Schwarz-Grün war nicht tragfähig. Wer jetzt das Gegenteil behauptet, redet sich das Bündnis nachträglich schön. Es basierte auf der Persönlichkeit von Ole von Beust - das bewies sein Nachfolger Ahlhaus.

Zweitens: Der Koalitionsvertrag war grüner als das Regierungshandeln. Damit aber war in erster Linie die CDU überfordert, wie der Widerstand ihrer Basis gegen die Primarschule und letztlich die Halbierung der Wählerschaft zeigte. Jetzt behaupten GALier allen Ernstes, die Umsetzung ihrer tollen Inhalte hätte sie gestresst - Leute, spielt woanders weiter.

Drittens: Der angestrebte Wechsel von Schwarz-Grün zu Rot-Grün war nicht überzeugend, weil er zu sehr nach Machterhalt roch. Die inhaltliche Begründung fehlte - fürs Nachreichen ist es zu spät.

Viertens: Der Wahlkampf war wie die Spitzenkandidatin. Anders geht es auch nicht, wenn man glaubwürdig sein will. Das waren GAL und Hajduk - allerdings auf niedrigem Niveau.

Und fünftens: Die Mehrheit in Hamburg wollte den Wechsel, die GAL fiel da eben durch - das nennt man Kollateralschaden.

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