Kommentar Loske-Rücktritt: Grüne Seele sucht Senator

Die umweltpolitisch engagierten Kreise in Bremen haben nie den Eindruck gehabt, dass sie sich auf "ihren" Umweltsenator verlassen können.

Reinhard Loske, Bremens grüner Umweltsenator, geht. Persönliche Gründe, sagt er. Einen neuen Job hat er nicht - die Familie wird mitziehen müssen, wenn er demnächst einen bekommt.

Eigentlich war er von Berlin nach Bremen gekommen, um sich hier in der Exekutive einen Namen zu machen und dann zurückzukehren in die große Umweltpolitik. Dass er in Bremen im Grunde ein kommunaler Dezernent war, hat ihm nie geschmeckt.

Er hat nie den Eindruck erweckt, als mache es ihm Spaß, sich die Sorgen der Leute anzuhören, die sich Kommunalpolitiker als Dienstleister halten. Und wenn die Handelskammer seine Politik kritisierte, hat er nicht selbst Tuchfühlung aufgenommen, sondern zugelassen, dass Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) das für ihn besorgte. Als der Böhrnsen erklärte, Bremen sei eine "Autostadt", schwieg Loske.

Die umweltpolitisch engagierten Kreise in Bremen haben nie den Eindruck gehabt, dass sie sich auf "ihren" Umweltsenator verlassen können. Sicherlich, Loske war auch für Bau und Verkehr verantwortlich. Aber er ist auf die engagierten Aktiven nicht zugegangen, um ihnen - vielleicht sogar etwas privilegiert - seine Handlungsoptionen zu erklären. Mehrere Beispiele gab es in den letzten vier Jahren, wo Bürgerinitiativen "ihren" Senator stoppen mussten.

So bleibt für die Bremer Grünen nur eine Frage: Wen können sie im zweiten Anlauf für ihr Kernressort präsentieren?

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